Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Romanistik - Italianistik, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Italianistik), Veranstaltung: Proseminar Italienische Literaturwissenschaft "Literarische Parodien seit Ludovico Ariosto", Sprache: Deutsch, Abstract: Wie uns das Proseminar gezeigt hat, treffen wir literarische Parodien epochen- und gattungsübergreifend an. Angefangen bei Ludovico Ariosto im 15. Jahrhundert bis hin zu modernsten Autoren aus dem Jahre 1997 begegnen uns literarische Parodien unterschiedlichster Art. Gattungsspezifisch betrachtet lassen sich Parodien mit allen Sorten von Literaturgenres in Verbindung bringen, so beispielsweise mit dem Epos, der Lyrik, dem Dialog und der Prosa. In der hier vorliegenden Arbeit wird im Speziellen ein Werk der Verbindung zwischen Parodie und Prosa näher untersucht. Es handelt sich um den Roman Se una notte d’inverno un viaggiatore des italienischsprachigen Autors Italo Calvino, den er in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts veröffentlicht hat. Um das Thema umfassend zu erörtern, ist es notwendig, sich dem Gegenstand von verschiedenen Standpunkten aus zu nähern. Zunächst einmal erfolgt die Betrachtung der Biographie und der literarischen Vita des Autors. Leider gibt es meiner Meinung nach zu diesem Bereich noch keine ausreichend informative Forschungsliteratur. Anschließend sollen die Merkmale der Postmoderne - jene Epoche, die das ausgehende 20. Jahrhundert geprägt hat - näher erläutert werden. Auch zu dieser Thematik sollte die Forschung noch zusätzliche Anstrengungen unternehmen, um ausreichendes Informationsmaterial zur Verfügung stellen zu können. Werkspezifischer wird es ab dem dritten Abschnitt. Hier widmen wir uns der formalen und inhaltlichen Betrachtung des Romans, um im vierten und letzten Argument durch überwiegende Eigeninterpretation einige Beispiele literarischer Parodie anhand vorgegebener Definitionsmerkmale in Se una notte d’inverno un viaggiatore ausfindig zu machen. Von besonderem Wert für die vorliegende Arbeit waren die Erläuterungen Beno Weiss’ und Susanne Knallers, um die Hintergründe und Motivationen Italo Calvinos beim Abfassen des Romans zu verstehen. Doch durch die eher dürftige Bandbreite an adäquater Sekundärliteratur zum vorliegenden Thema basieren zahlreiche Überlegungen und Darstellungen auf Eigeninterpretationen und Vorstellungen meinerseits. Ich hoffe jedoch, mich der Thematik umfassend und einleuchtend aus verständlichen Blickwinkeln genähert zu haben.