Tookie hat eine Gefängnisstrafe abgesessen und wird begnadigt, einem glücklichen Umstand verdankt sie es, eine Anstellung in einem kleinen Bücherladen ergattert zu haben. Als Flora, eine lästige, aber treue Kundin, an Allerseelen stirbt, kehrt sie als Geist zurück und terrorisiert Tookie fortan
während ihrer Arbeit in der Buchhandlung. Die beiden Frauen verband ihre Liebe zur Literatur und der…mehrTookie hat eine Gefängnisstrafe abgesessen und wird begnadigt, einem glücklichen Umstand verdankt sie es, eine Anstellung in einem kleinen Bücherladen ergattert zu haben. Als Flora, eine lästige, aber treue Kundin, an Allerseelen stirbt, kehrt sie als Geist zurück und terrorisiert Tookie fortan während ihrer Arbeit in der Buchhandlung. Die beiden Frauen verband ihre Liebe zur Literatur und der Umstand, dass Flora von der indigenen Herkunft von Tookie und allem, was damit zusammenhängt, förmlich besessen war.
Zu Beginn der Geschichte fand ich mich auf dem sprichwörtlichen Bahnhof wieder; die Worte rauschten an mir vorbei, fehlgeleiteten Zügen an einem zügigen Bahnsteig gleich. Die unverständlichen Sätze, ähnlich solchen aus dem Lautsprecher der Bahn, verwirrten mich; ich konnte diese zwar hören, aber verstehen leider nicht. Und dann plötzlich, ganz unerwartet, ein Stillstand. Ein neues Kapitel fing an, es war, als hätte etwas Klick gemacht und ich war drin. Einfach so. Als ob der Anfang nur ein Vorgeplänkel gewesen wäre, um zu prüfen, ob ich durchhalte und wie lang. Es war nicht magisch, keine Zauberkraft hat nachgeholfen, lediglich der Schreibstil wurde ruhiger und flüssiger, aber zufrieden war ich da noch lange nicht, denn dieser Umstand war nicht von Dauer.
Tookie war ein interessanter, aber auch zerrissener Charakter und genauso kam mir die Erzählung vor. Unterhaltsame Passagen wechselten sich ab mit Absätzen, die seltsam entrückt waren, oft zudem gar nicht in den Kontext passten. Einzig der Umstand, dass Tookie eine regelrechte Büchernärrin war und in einer Buchhandlung arbeitete, fesselte mich ans Buch. Ihre indigene Herkunft wurde immer wieder thematisiert, dies aber ebenfalls so ungeordnet und wirr, dass diese Thematik lediglich an mir vorbeizog, echtes Wissen ergab sich daraus leider nicht. Geister, Gespenster und alte Rituale, daneben die Pandemie, echte Tragödien wie der Tod von George Floyd und vieles mehr, all dies in einem Buch überforderte mich. Ich fand keinen Zugang zur Geschichte, wusste bis zuletzt nicht, worauf sie hinausläuft. Letztendlich klappte ich es zu und verharrte kurz, ging in mich, atmete ein. Manchmal erreicht uns ein Buch nicht, es funkt nicht, bleibt das Feuerwerk aus. Das ist in Ordnung, der Zeitpunkt war vielleicht nicht richtig oder die Erwartung falsch. Vielleicht nehme ich es später noch einmal zu Hand und bis dahin wartet es auf mich und träumt von einer anderen Zeit.