Das heurige Jahrbuch ist dem Briefwechsel gewidmet, den Rudolf Wacker mit dem Direktor der Albertina, Anton Reichel, unterhielt. Die Briefe geben spannende Einblicke in Wackers Lebenswelt, in seine Überlegungen zur Malerei, in seine Hoffnungen, Pläne, aber auch Enttäuschungen. Sie veranschaulichen deutlich Wackers Unternehmungen, seiner Kunst die größtmögliche Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Anton Reichel, der seit 1908 in verschiedenen Funktionen in der Albertina tätig war, zuletzt als deren Direktor, ist für Wacker seine wichtigste Bezugsperson in Wien. Reichel findet Gefallen an Wackers Werk, schreibt Aufsätze über ihn, versucht immer wieder Ankäufe für die Albertina zu ermöglichen. Wacker wiederum versorgt ihn laufend mit Photographien seiner neuesten Gemälde. Der Briefwechsel vermittelt einen Eindruck, wie genau Wacker sich mit dem Kunstbetrieb der Ersten Republik und des Ständestaates beschäftigte, die Korrespondenzen geben so einen differenzierten Einblick in die Kunstszene der Zwischenkriegszeit. Sie machen aber auch aufs Neue deutlich, dass Wackers Briefschaften literarische Qualität besitzen. Der Bericht des Felder-Archivs und das Protokoll der 53. Generalversammlung runden auch dieses Jahrbuch ab.
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