Das Jahrbuch bietet eine interdisziplinär ausgerichtete Plattform für einen offenen Diskurs und wendet sich an all jene, die an literatur-, kunst- und kulturwissenschaftlichen, aber auch historischen Fragestellungen zur Weimarer Republik interessiert sind. Die thematische Vielfalt und interdisziplinäre Ausrichtung des Weimarer Jahrbuchs spiegeln sich auch im neuen Band wider. Im Dokumententeil wird eine exemplarische Auswahl von Rudolf Braunes Filmkritiken vorgestellt; der nachfolgende Aufsatz kommentiert diese mit Blick auf die ästhetischen und kulturellen Anschauungen des Autors. In den Aufsätzen wird zunächst der Blick auf Bertolt Brechts vor hundert Jahren uraufgeführten "Baal" gelenkt. Es folgen Beiträge zu Oskar Loerke als Literaturvermittler in der Zeit der Weimarer Republik, zu Ernst Toller als Repräsentant einer Dramatik im Zeitalter der Masse und der Massen-medien sowie zu Max Warburg als Beispiel für die Situation national gesinnter, wohlhabender und gesellschaftlich (überwiegend) anerkannter Juden in den 1920er Jahren. Weiterhin werden der Kolonialphantasien in Norbert Jacques' Roman "Dr. Mabuse, der Spieler" und deren Neukonfiguration in Fritz Langs filmischer Adaption untersucht. Ein Beitrag erinnert an Paula Schlier, die mit ihrem Erstlingswerk "Petras Aufzeichnungen oder Konzept einer Jugend nach dem Diktat der Zeit" 1926 einen frühen Roman der Neuen Sachlichkeit wie auch der Neuen Frau vorlegte. Alfred Döblin wird als ein 'Unbehauster' nicht nur des Exils, sondern bereits der Jahre zwischen 1918 und 1933 vorgestellt. Aufsätze zur Popularität als quantitative Kategorie im Zeitschriftendiskurs der Weimarer Republik und zu Christian Krachts Reflexion der Weimarer Epoche in seinem Anfang der 1930er Jahren spielenden Roman "Die Toten" erweitern das Spektrum.
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