Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich VWL - Geschichte, Note: 1,0, Universität Trier (Wirtschafts- und Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Der Aufstieg und Fall von Nationen – ökonomische Erklärungsansätze auf dem Prüfstand, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach fast zwei Legislaturperioden unter einer sozialdemokratisch dominierten Regierungskoalition haben die Bürger der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2005 durch vorgezogene Bundestagswahlen eine neue Bundesregierung gewählt. Seit dieser Wahl versucht eine große Koalition, bestehend aus den beiden Volksparteien SPD und CDU die notwendigen Reformen für Deutschland umzusetzen. In der ersten Zeit fielen Vertreter beider Parteien zunächst mit zahlreichen Vorschlägen auf, wie diese Reformen auszusehen haben und mit welch einschneidenden Maßnahmen die Bürger rechnen müssten, um die Volkswirtschaft und die politische Vertretung des Landes „fit“ für die Zukunft zu machen. Als besonders einschneidende Maßnahme wurde zu Beginn der Regierungsarbeit der Abbau von Subventionen diskutiert, also der Abbau von Transferleistungen durch den Staat. Hier sei, so politische Vertreter, noch sehr viel Einsparpotential vorhanden und sehr viele ungerechtfertigte Hilfestellungen des Staates zu beseitigen. Nach fast einem Jahr Regierungsarbeit sind nun zahlreiche Reformen auf den Weg gebracht worden. Sucht man jedoch in diesen Reformen nach dem vorher groß angekündigten Subventionsabbau, wird man zumeist nicht fündig. Dabei war die Notwendigkeit von staatlichem Subventionsabbau von einer Mehrheit unterstützt worden. Diese Hausarbeit will sich der Frage widmen, warum politische Maßnahmen nach außen derart lautstark gefordert werden, in der tatsächlichen Regierungsarbeit aber nicht umgesetzt werden. Sie will Gründe suchen, auf welcher Basis Politiker Entscheidungen treffen und welche Präferenzen sie dabei befolgen. Der im Jahre 1986 mit dem Nobelpreis der Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnete Wirtschaftswissenschaftler James McGill Buchanan liefert mit der konstitutionellen Ökonomik einen Erklärungsansatz, der Ausgangspunkt und Basis dieser Ausarbeitung ist. Nach einer kurzen Vorstellung der Person James Buchanans in Kapitel 2.1. wird der Begriff des „Rent-Seeking“ aus der Arbeit des Wissenschaftlers (Kapitel 2.2.) definiert. Neben einer Begriffsdefinition sollen in Kapitel 2.3 die zentralen Argumente des „Rent-Seekings“ - der „methodologische Individualismus“ (Kapitel 2.3.1.), der „homo oeconomicus“ (2.3.2.) sowie der Punkt „Politik als Tausch“ (2.3.3.) - beleuchtet werden. Diese Punkte sind Basis der Theorie James Buchanans, um die Handlungsstrukturen in der politischen Arbeit zu analysieren.