Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Geschichte - Europa, Note: 1,0, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Jan Hus’ reformatorische Tätigkeiten, die sein Schicksal besiegeln sollten, sind Gegenstand dieser Arbeit. Hierzu wird einleitend der historische Kontext beleuchtet: das Verhältnis von Kirche und Häresie, die Situation in Hus’ Heimat Böhmen sowie das abendländische Schisma. Inwieweit nahmen diese Umstände Einfluss auf Hus’ Werden und Wirken? Ein kurzer Blick auf die Biografie des tschechischen Predigers leitet dann den thematischen Schwerpunkt ein: Zunächst werden die Ideen des englischen Theologen John Wyclif in Auszügen dargestellt, welche die Hus’sche Lehre inspirierten und prägten. Deren Reichweite und Resonanz erklären in Kombination mit den zentralen Thesen aus Hus’ Werk „De ecclesia“ die Zuspitzung der Ereignisse, die im Konstanzer Konzil, dem Vorwurf der Häresie und dem Todesurteil gipfelte. Ein Exkurs zur Bewegung der Hussiten, die lediglich zum Teil auf die Ideen ihres Namensgebers zurückgeht und folglich nicht im Zentrum des Interesses stehen kann, rundet den Hauptteil ab. Es folgt ein Ausblick auf die Nachwirkungen des Hus’schen Wirkens bis in die Gegenwart, wobei die anhaltende Aktualität der Thematik erklärt wird. Im Resümee wird abschließend die irrtümlich schlicht scheinende Leitfrage dieser Arbeit beleuchtet: Jan Hus – Kirchenreformator oder Ketzer?