Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Ausbildung, Organisation, Note: 1.7, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Hauptseminar: Soziologie des Arbeitsmarktes, Sprache: Deutsch, Abstract: Japan ist härter und früher als andere Industriestaaten von der Überalterung betroffen. Einerseits erreichte das Angebot an Arbeitskraft in Japan bereits 1995 seinen Höhepunkt, in Deutschland wird dies erst zwischen 2010 und 2020 eintreten. Der Altersquotient - also die Anzahl der Menschen im Alter über 65 Jahren im Verhältnis zu den Menschen zwischen 20 und 64 Jahren - erreichte in Japan im Jahr 2000 bereits 28%, in Deutschland lediglich 26%. Der Fachkräftemangel droht somit früher und stärker in Japan als in Deutschland. Anderseits verzichtet Japan bis heute trotz des Arbeitskräftemangels auf ausländische Arbeitsnehmer. Welche arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen hat Japan durchgeführt, um die negativen Auswirkungen der Überalterung auf den Arbeitsmarkt zu kompensieren? Diese Fragestellung ist besonders interessant für die Länder, die später vor den gleichen Problemen stehen werden. Die japanischen Erfahrungen können ihnen Anregungen bieten, welche Maßnahmen sie außer Migrationsförderung noch als Problemlösungen verwenden können. Die Maßnahmen haben in Japan zumindest innerhalb eines Jahrzehntes funktioniert, weil es von 1995 bis heute noch kein Anzeichen gibt, dass Japan seine Wettbewerbsfähigkeit durch die Überalterung verloren hat. In der vorliegenden Arbeit werde ich mich mit der oben genannten Fragestellung beschäftigen. Ich werde zuerst das Überalterungsproblem und die traditionelle Arbeitsmarktpolitik in Japan erklären. Dann stelle ich drei arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen dar, mit denen Japan gegen die Probleme der Überalterung kämpft: mehr Einstellungen von Älteren, stärkere Partizipation von Frauen und Schaffung von Arbeitsplätzen im Ausland. Schließlich werde ich die Übertragbarkeit dieser Maßnahmen auf Deutschland kurz analysieren.
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