Bruno Taut eröffnet in diesem Buch die Weite und Tiefe der japanischen Kultur. Er betont die Bedeutung der traditionellen Malerei, der Plastik und des Kunstgewerbes Japans, verweist dabei in ausführlichen Analysen aber auch kritisch auf die gedankenlose Übernahme westlicher Einflüsse. Bruno Tauts zweites Buch in der japanischen Emigration (1933-1936) ist eine Darstellung und Analyse der Künste Japans. Während sein erstes Buch 'Nippon mit europäischen Augen gesehen' der Architektur gewidmet war, setzt sich das zweite Buch mit den Auswirkungen auseinander, welche die Übernahme der technischen Entwicklung und der ästhetischen Werte des 'Westens' auf die noch lebendige Tradition der Künste Japans hatte. Taut schafft es, der japanischen Malerei, Plastik und Kunstgewerbe am Beispiel ausgewählter Künstler ihre bislang zu wenig erkannte Bedeutung zu geben und zugleich ihre Zukunftsfähigkeit aufzuweisen. Er kritisiert dabei nicht den Wandel des traditionellen Japans zur modernisierten technischen Zivilisation, wohl aber die unbedachte Übernahme ihrer Ergebnisse nach rein wirtschaftlichen Interessen. Künstler würden dabei zu Handlangern der Geschäftswelt degradiert, eingeschränkt in ihren Entscheidungen und Gedanken. Tauts Vision einer Reform und Weiterentwicklung der japanischen Kultur unter Rückbesinnung auf die eigene Tradition verwirklichte sich in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Architekten wie Kenzo Tange oder Kunio Maekawa, Designer wie Isamu Kenmochi oder Sori Yanagi erlangten weltweite Anerkennung. Sie alle haben Tauts vielfach aufgelegte Schriften gelesen.
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