Seine Jazzsongs für das Befreite Theater von Voskovec und Werich kennt in Tschechien quasi jedes Kind. Als bloßer Songschreiber wäre er aber unterschätzt: Jaroslav Jezek (1906-1942) studierte Komposition und Klavier, schrieb Theater- und Filmmusik, verdingte sich als Musikkritiker und Bandleader, und als in Prag schließlich die Nationalsozialisten vor der Tür standen, da wurde er auch noch zum Exilanten. Im effektvollen Klavierkonzert von 1927 geriert er sich noch als >junger Wilder<, während seine Orchester- und Kammermusik der Dreißigerjahre ungleich nachdenklichere Töne anschlägt und Einflüsse Stravinskys und Erwin Schulhoffs erkennen lässt. Die musikalischen Gesichter des beinah-blinden Prager Ausnahmetalents stellt David Vondrácek erstmals in deutscher Sprache vor. Das Buch hat das Anliegen, zuverlässig recherchierte wissenschaftliche Fakten mit einer zugänglichen Darstellungsweise zu verbinden. So kann es Musikerinnen und Musikern, Studierenden an Universitäten und Hochschulen sowie allen an der tschechischen Musik Interessierten zum Einstieg und zum Nachschlagen dienen. Ein Werkverzeichnis des Komponisten von Mojmír Sobotka rundet den Band ab. Herausgegeben mit freundlicher Unterstützung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, der Stiftung Tschechischer Musikfonds (Nadace Ceský hudební fond) und des Adalbert Stifter Vereins.
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