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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 2,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Jean Améry ging es in seinen zahlreichen Essays nie darum, die eigene Person in den Vordergrund zu stellen. Viel mehr ging es ihm darum, das Zeitsymptomatische anhand seiner eigenen Erfahrung zu verdeutlichen. Er schrieb über den Verlust des Selbstvertrauens unter der Folter, über Heimatlosigkeit und das permanente Gefühl der Entfremdung und vor allem über die Erfahrungen des „Judeseins“, von jemanden, der sich selbst als „Nicht-Juden“ bezeichnet.…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 2,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Jean Améry ging es in seinen zahlreichen Essays nie darum, die eigene Person in den Vordergrund zu stellen. Viel mehr ging es ihm darum, das Zeitsymptomatische anhand seiner eigenen Erfahrung zu verdeutlichen. Er schrieb über den Verlust des Selbstvertrauens unter der Folter, über Heimatlosigkeit und das permanente Gefühl der Entfremdung und vor allem über die Erfahrungen des „Judeseins“, von jemanden, der sich selbst als „Nicht-Juden“ bezeichnet. In der vorliegenden Hausarbeit soll Jean Amérys Verhältnis zum Judentum geklärt bzw. dargestellt und sein schwieriges Verhältnis zu dieser Glaubensgemeinschaft geschildert werden. Das schwierige, jedoch auch das interessante an dieser Betrachtung ist, dass Jean Améry zwar Jude war und von den Nationalsozialisten unter Hitler auch als solcher abgestempelt wurde, sich jedoch selbst nie als ein Jude gesehen hat und auch nichts mit diesem Glauben anzufangen vermochte. Dieses schwierige Verhältnis und die Probleme, die sich daraus für Améry ergaben, bilden einen Fokus, der hier durchleuchtet werden soll. Schon in seiner Jugend setzte sich Améry mit Jean-Paul Sartre auseinander. Er las unter anderem seine Abhandlung „Réflexions sur la question juive“, in der sich Sartre bedingungslos für die Juden ausspricht und sich gleichzeitig öffentlich gegen die Nationalsozialisten stellt. Sartre prägt unter anderem den Begriff des „Judeseins“, in dem sich Améry bald wiederfinden wird. Améry wird in dieser Hinsicht maßgeblich von Sartre beeinflusst. Dieser Aspekt soll in an dieser Stelle noch einmal durch eine Gegenüberstellung beider Ansichten ausführlich dargestellt werden. Auch die Ressentiments, die er sowohl gegen den Nationalsozialismus als auch gegen den jüdischen Glauben hegte, sollen näher erläutert werden. In mehreren Abhandlungen und Essays befasst sich Améry persönlich mit der Schwierigkeit seines nicht vorhandenen jüdischen Glaubens. In dieser Hausarbeit werden daher mehrere wörtliche Zitate im Blocksatz von Améry wiedergegeben, anstatt dies nur sinngemäß zu tun. Auf diese Weise lässt sich am besten darstellen, was Améry gedacht und gefühlt hat und welche Position er zu diesem Thema eingenommen hat. Maßgeblich wird sich hierbei auf Jean Amérys Essay „Mein Judentum“ und die Biografien über Jean Améry von Irene Heidelberger-Leonard und Siegbert Wolf gestützt, aus denen auch häufig Zitate entnommen werden.