Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Theologie - Sonstiges, Note: 2,0, Pädagogische Hochschule Weingarten, Veranstaltung: Jean Jacques Rousseau: Emil oder über die Erziehung, Sprache: Deutsch, Abstract: ean-Jacques Rousseau, ein Wegbereiter der Französischen Revolution und der Demokratie, lebte im 18. Jahrhundert zur Zeit der Aufklärung. Neben Voltaire, Montesquieu, Diderot und Holbach setzte er sein Vertrauen in die Vernunft als Mittelpunkt aller Erkenntnis und Richtschnur menschlichen Handelns. Rousseau nahm mit seiner Parole "Zurück zur Natur" starken Einfluss auf die moderne Pädagogik und wandte sich damit gegen die Zwänge der feudalen Gesellschaft. In seinem Emil (1762) stellte er das Ideal einer naturnahen, undogmatischen Erziehung auf, die die natürlichen Anlagen des Kindes frei entwickeln lassen soll. In der heutigen Zeit gilt Rousseau als Entdecker der Kindheit. Er entwickelte eine für seine Zeit völlig neue Sichtweise auf das Kind, immer in Hinblick auf seine These, dass der Mensch von Natur aus gut sei. In der vorliegenden Arbeit möchte ich anhand des "Emil" die Pädagogik Jean-Jacques Rousseau näher beleuchten und dabei vor allem auf die "Negative Erziehung" eingehen. 1. Pädagogische Grundgedanken Rousseaus über die Erziehung "Alles ist gut, wie es aus den Händen des Schöpfers kommt; alles entartet unter den Händen des Menschen" (Rousseau 1998, S. 9). Diese zentrale These, mit der Rousseau sein erstes Buch beginnt, zeigt seinen Grundgedanken vom Menschen, aber macht auch die Erziehung zu einem unverzichtbaren Mittel der "Menschwerdung". Er geht davon aus, dass der Mensch gut geboren wird, jedoch nichts seinem Naturzustand überlässt: "Nichts will er haben, wie es die Natur gemacht hat..." (ebd., S. 9). Rousseau steigert die Aussage noch durch: ...selbst den Menschen nicht" (ebd., S.9).Der Mensch ist mit Nichts richtig zufrieden, weder mit der Natur noch mit sich selbst. Er versucht alles zu ändern, aber verdirbt sich und alles andere dadurch. Rousseau zeigt mit seinem Grundgedanken, dass eine Veränderung die Sache und den Menschen nicht verbessert, sondern nur verschlechtert. Würde man den Menschen in der Gesellschaft ohne Erziehung aufwachsen lassen, würde alles Gute in ihm verloren gehen, da die "Vorurteile, Macht, Notwendigkeit, Beispiel und alle gesellschaftlichen Einrichtungen, unter denen wir leben müssen, die Natur in ihm ersticken würden, ohne etwas anderes an ihre Stelle zu setzten" (ebd., S.9) Das Ziel der Erziehung ist nach Rousseau, dass sie "die Heranwachsenden nicht auf gesellschaftliche Rollen und Positionen hin festzulegen, sondern zu allererst die Kinder zu Menschen "zu machen" habe" (Kron 1988, S. 180).
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