Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1-2, Universität Hamburg (Institut für Germanistik II), Veranstaltung: Jean Paul: Erzählungen und kürzere Texte, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Vorbericht zu Jean Pauls ‚Rede des toten Christus vom Weltgebäude herab, dass kein Gott sei’, sagt der Dichter: „Das Ziel dieser Dichtung ist die Entschuldigung ihrer Kühnheit.“ Kühn war das Werk seinerzeit in der Tat. Womöglich ist „kühn“ gar noch weit untertrieben. Jean Pauls Angst vor den Strömungen des Atheismus, der sich seiner Meinung nach zwingend aus dem übersteigerten Subjektivismus seiner Zeitgenossen entwickeln musste, stieß all zu oft auf Unverständnis – ja sogar Ablehnung. Die Welt fand lang gesuchte Erklärungen über sich und ihre Umwelt nicht mehr in der Bibel, sondern in den Schriften Isaac Newtons, Pierre Simon Laplaces, Friedrich Wilhelm Herschels und Antoine Laurent de Lavoisiers. Nikolaus Kopernikus, Johannes Kepler und Galileo Galilei haben in den Jahrhunderten zuvor Gott bereits aus dem Zentrum der Schöpfung in die zweite Reihe verbannt. Die Brüder Joseph und Étienne de Montgolfier entdecken das Prinzip „leichter als Luft” und lassen kurz darauf ihren ersten mit Heißluft gefüllten Ballon steigen. Die Welt war im Umbruch. Gezeigt werden sollen die Einflüsse naturwissenschaftlicher Erkenntnisse auf Jean Pauls Schriften unter zu Hilfenahme ausgesuchter Passagen der Werke ‚Rede des toten Christus vom Weltgebäude herab, dass kein Gott sei’ aus ‚Siebenkäs’, ‚Traum über das All’ aus ‚Der Komet’ und ‚Des Luftschiffers Giannozzo Seebuch’ aus ‚Komischer Anhang zum Titan’.