Konstantin Wecker (Jg. 1947) ist der wohl bedeutendste Liedermacher Deutschlands und darüberhinaus einer der markantesten Künstler der Gegenwart. Dabei ist er nie der typische einsame Liedermacher mit der Gitarre gewesen. Seit Ende der 60er Jahre steht er auf der Bühne: solo oder im Zusammenspiel
mit Hannes Wader, Reinhard Mey oder internationalen Künstlern wie Joan Baez und Mercedes Sosa. Am…mehrKonstantin Wecker (Jg. 1947) ist der wohl bedeutendste Liedermacher Deutschlands und darüberhinaus einer der markantesten Künstler der Gegenwart. Dabei ist er nie der typische einsame Liedermacher mit der Gitarre gewesen. Seit Ende der 60er Jahre steht er auf der Bühne: solo oder im Zusammenspiel mit Hannes Wader, Reinhard Mey oder internationalen Künstlern wie Joan Baez und Mercedes Sosa. Am bekanntesten und erfolgreichsten waren seine frühen Lieder wie „Genug ist nicht genug“ oder die Ballade vom erschlagenen Willy.
Daneben trat Wecker auch als Komponist, Schauspieler und Autor hervor. Pünktlich zu seinem 65. Geburtstag ist im Deutschen Taschenbuch Verlag die Gedichtauswahl „Jeder Augenblick ist ewig“ erschienen. Die 250 Seiten präsentieren einen lyrischen Querschnitt von fast fünfzig Jahren. Die frühesten Gedichte hat Wecker als 16jähriger verfasst, die zwar jugendliches Rebellentum („Das Wort muss eine Faust sein“) aber auch schon realistische Weltsicht verraten. Einige davon sind seinen Vorbildern Rilke, Brecht und Benn gewidmet.
Die Gedichte der 80er Jahre sind nachdenklicher, dabei möchte Wecker „weiterhin ver-wundbar sein“ oder „eine Insel finden“. Sie machen den Hauptteil der Anthologie aus. Die Gedichte der letzten zwanzig Jahre (nach der politischen Wende von 1989) zeigen wieder einen stürmischen Wecker voller „Wut und Zärtlichkeit“, der wie in seinen lyrischen An-fangsjahren immer häufiger das Versmaß und den Reim verlässt.
Überhaupt ist Wecker in seinen Liedern und Gedichten kein wortkarger Dichter. Eher ist er der barocke Typ, der den Überfluss an Worten, Gedanken und Gefühlen liebt. Jeder seiner Verse preist „Leben, Welt und Dasein“.
Der bekannte Schriftsteller Herbert Rosendorfer leitet die Gedichtauswahl mit einem kurzen Vorwort ein.
Manfred Orlick