Der vorliegende Sammelband ist der engagierten Lehrerin Jenny Heymann (1890-1996) gewidmet: Er verbindet die Biographie Heymanns mit bildungshistorischen und regionalgeschichtlichen Entwicklungen. Jenny Heymann öffnet u. a. den Blick für vier Epochen, vom Kaiserreich bis zur Gründung der Bundesrepublik Deutschland, sie repräsentiert das liberale Judentum der Weimarer Republik, lässt die Diskriminierung und Verfolgung durch den Nationalsozialismus greifbar werden und zeigt die Schwierigkeiten und Chancen des Exils in Großbritannien. Der vielschichtige gesellschaftliche Neuanfang nach 1945 wird durch Heymann anschaulich. Sie beweist Engagement für europäische, grenzüberschreitende und interreligiöse Anliegen. Ihre Biographie verbindet sich immer wieder mit den Themen Frauenstudium, Emanzipation und Mädchenbildung, sie steht für einen Lebensentwurf, in dem Bildung die zentrale Rolle spielt - und die Gabe eines behutsamen Dialogs. Jenny Heymanns Dienst für Versöhnung und Toleranz scheint in der wieder aufflammenden Diskussion über Antisemitismus an Relevanz zu gewinnen.
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