Karol Berger setzt Wagners Musikdramen in Beziehung zu den philosophischen und kulturellen Ideen seiner Zeit und konzentriert sich dabei in einer ausführlichen und gut verständlichen Analyse auf die vier Werke, die dieser in der zweiten Hälfte seiner Karriere schuf: „Der Ring des Nibelungen“, „Tristan und Isolde“, „Die Meistersinger von Nürnberg“ und „Parsifal“. Der Autor versucht, in das Geheimnis der Großform von Wagners Musikdramen einzudringen und erzielt überraschende Ergebnisse wie die Nähe Wagners zur italienischen Oper. Bei seiner Einordnung der Musikdramen auf der ideologischen Landkarte seiner Zeit relativieren sich, ganz gegen des Autors ursprüngliche Absicht, viele Einwände von Wagners Kritikern, allen voran Nietzsche.
"... Er schrieb damit ein Buch für Anfänger und für Fortgeschrittene: für die, die es genau wissen wollen, und für die, die sich erstmals für Wagners Denken und die Fage [sic], wie er es denn gemacht habe, interessieren ... Mit einem Wort: Ein sehr wichtiges, grundlegendes Buch - und gut lesbar ist es auch noch." (Frank Piontek, in: deropernfreund.de, Jg. 51, 4. Oktober 2022)