Der Band führt in multidisziplinären Zugängen und Fallstudien von der Antike bis ins 20. Jahrhundert zwei Leitfelder der neueren historischen Forschung zusammen: das Eigengewicht visueller Medien und politische Kommunikation jenseits institutioneller Begriffsverengungen. Wenn man das »Politische« als gekennzeichnet durch das Streben nach kollektiver Geltung von Autoritätsressourcen versteht, rückt ein breites Spektrum bildlicher Verbindlichkeitsrhetorik über die klassische politische Ikonographie hinaus in den Fokus. Im Kern richtet sich das Augenmerk auf den Beitrag, den visuelle (Re-)Präsentationen zu solchen ordnungsstiftenden und handlungsermächtigenden Diskursen leisten. Inwieweit setz(t)en Akteure auf piktorale Plausibilisierungsstrategien, um ihre normativen Hegemonieansprüche zu legitimieren?