Gemessen an der Dringlichkeit der Klimakrise fallen die politischen Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung erbärmlich bis menschenverachtend aus. Während Gletscher schmelzen und Felder im Meer versinken, verfehlt Deutschland ein Klimaziel nach dem anderen und befestigt die EU ihre Außengrenzen. Viele Aktivist*innen blicken mittlerweile verzweifelt auf den Zustand der Welt, eine wachsende Zahl steigt aus, zehrt aus, brennt aus. In "Jenseits von Hoffnung und Zweifel" stellen sich die Autor*innen die Frage, was ihnen die Energie verleiht, weiterhin Widerstand zu leisten. Sie analysieren die großen Narrative ihrer Bewegungen - die Apokalypse, die Utopie, die Maxime >Hört auf die Wissenschaft!< - und klopfen sie daraufhin ab, ob sie Kraft schenken oder rauben. Sie stellen ihre Arbeitsweisen auf den Prüfstand, ihre Gruppenkultur, und sie blicken auf sich selbst, auf ihre Emotionalität und ihr Verhältnis zu Mensch, Gesellschaft und Natur. »Die Texte in diesem Buch«, schreiben die Autor*innen, »basieren auf Debatten, die wir in den vergangenen vier Jahren mit der Gruppe ausgeCO2hlt geführt haben. Das Ergebnis ist kein fertiges Gedankengebäude; Gewissheiten haben wir nur wenige, Zweifel dafür einige. Vor allem stellen wir uns viele Fragen, die wir längst nicht alle beantworten können. Den roten Faden des Buchs bildet die Suche danach, was uns antreibt, politisch aktiv zu bleiben, weiterhin Widerstand zu leisten und auch künftig für die Gesellschaft zu kämpfen, die wir uns wünschen.«
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