HAARSTRÄUBENDE VERHÄLTNISSE IN EINER SUCHTKLINIK
Nachdem ich im März den ersten Teil der Trilogie „Jenseits von Wut“ mit Begeisterung gelesen habe, folgte nun mit "Jenseits von schwarz" der zweite Band.
Inhalt (übernommen)
Joseph Rheinhart alias „Zombie“ hat der Tod seiner Schwester aus der Bahn
geworfen. Als er doch mal wieder eine Schicht als Securitymann vor einer Suchtklinik schiebt, wird…mehrHAARSTRÄUBENDE VERHÄLTNISSE IN EINER SUCHTKLINIK
Nachdem ich im März den ersten Teil der Trilogie „Jenseits von Wut“ mit Begeisterung gelesen habe, folgte nun mit "Jenseits von schwarz" der zweite Band.
Inhalt (übernommen)
Joseph Rheinhart alias „Zombie“ hat der Tod seiner Schwester aus der Bahn geworfen. Als er doch mal wieder eine Schicht als Securitymann vor einer Suchtklinik schiebt, wird er überfallen und niedergeschlagen. Allerdings fragt sich: Warum? Nichts wird gestohlen, niemand sonst kommt zu Schaden.
Am nächsten Abend wird Zombie an selber Stelle von zwei bewaffneten Männern angegriffen und tötet sie in Notwehr – behauptet er jedenfalls.
Teilzeitpolizistin Edith „Eddie“ Beelitz glaubt dem Vater der besten Freundin ihrer kleinen Tochter Lotti, dass er keine Wahl hatte, und hilft ihm unterzutauchen. Zombie versteckt sich ausgerechnet in der Suchtklinik – und Eddie riskiert nicht nur ihren Job …
Ich befand mich sofort wieder mittendrin in der Geschichte. Die Protagonisten waren mir erneut direkt vertraut durch ihre realistische, dem Leben abgeschaute Charakterisierung. Die bekannten Figuren aus Teil 1 wie Mütze, Flo, Zombie, Adrian werden so eingeführt, dass man meiner Meinung nach auch ohne Vorkenntnisse gut ins Geschehen finden kann.
Die Bochumer Polizistin Eddie Beelitz agiert von Beginn an wie gewohnt natürlich, mit ein wenig verzweifeltem Pragmatismus versehen, in der kriminalistischen Arbeit intuitiv mit normalem Menschenverstand, aber eben auch zuweilen impulsiv, ohne nachzudenken.
Die Hauptpersonen haben samt und sonders ihren eigenen ganz besonderen Charme und sind vielschichtig, sehr facettenreich angelegt. Da ist zum Beispiel der problematische, zu heftigen Aggressionen neigende Joseph (Jo) Rheinhart, genannt Zombie. Vor ihm und seinen ekelhaft abschreckenden, respekteinflößenden Tätowierungen hatte Eddie im ersten Band regelrechte Furcht. Ihr war dieser Mensch nicht geheuer. Im Verlauf der Geschichte ändert sich das Verhältnis der Beiden zueinander. Auch das ist beachtlich, wie die Autorin die Annäherung in Worte umzusetzen weiß. Wunderschön zu lesen, mit so viel Feingefühl! Bei ihr gibt es keine Schwarz-Weiß-Malerei! Für mich war alles nachvollziehbar, lebensecht.
Autorin Lucie Flebbe bleibt der Erzählform der Ich-Perspektive treu. Wiederum wechseln die Sichtweisen zwischen Lucie und Zombie in kurzen, übersichtlichen Kapiteln, die mich beim Lesen immer weitertrieben. Das ging mir schon bei „Jenseits von Wut“ so.
Der Autorin gelingt es sowohl negativ als auch positiv erscheinende Charaktere glaubwürdig agieren zu lassen. Ich wiederhole mich gern, weil ich das so außergewöhnlich gut fand. Besonders gefallen mir noch Mütze und ebenso die Oma von Eddie.
Das Ende konnte mich überraschen. Der Mörder und die Drahtzieher werden überführt und wiederum sieht Adrian, der Vorgesetzte von Eddie ziemlich alt aus. Da bin ich nun auf die abschließende Fortsetzung gespannt. Ich glaube Überraschungen sind auch da wieder vorprogrammiert.
Fazit:
Sehr schön erzählt bis zum Ende. Sehr gute Unterhaltung, wie schon Band 1. Freue mich nun auf den dritten Teil. Schade, dass dann Schluss ist!?
Der Krimi wurde einfühlsam, anteilnehmend, humorvoll, aber auch mit Gesellschaftskritik versehen (u.a. die miserablen Verhältnisse in der Suchtklinik) geschrieben. Hervorragende Recherche!
Ich vergebe sehr gern meine Lese-/Kaufempfehlung mit fünf von fünf wohlverdienten Sternen!