Die erste große Biographie über den Hoffnungsträger des Nahen Ostens. Bald ein Vierteljahrhundert liegt das Attentat auf dem Platz der Könige in Tel Aviv (heute Jitzchak-Rabin-Platz) zurück, das den Anfang vom Ende des hoffnungsvoll begonnenen Friedensprozesses im Nahen Osten bedeutete. Das Opfer, Jitzchak Rabin, hatte eine der Hauptrollen in diesem Prozess gespielt und wurde dafür 1994 gemeinsam mit Schimon Peres und Jassir Arafat mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Bezahlt hat er dafür mit seinem Leben, ermordet von einem jüdisch-israelischen Rechtsextremisten. Rabins Rolle als Friedenskämpfer ist seither vakant geblieben, die Fronten haben sich beständig verhärtet und radikale Haltungen befeuern sich gegenseitig - auf beiden Seiten. Doch Rabins Leben und Wirken steht in der Geschichte Israels für weit mehr als die Oslo-Prozesse: Als Untergrundkämpfer in der vorstaatlichen Zeit, ranghoher Militär in der israelischen Armee, im diplomatischen Dienst sowie als Verteidigungsminister und zweifacher Ministerpräsident war er in allen Phasen des jungen Staates maßgeblicher Akteur. Itamar Rabinovich war in den 1990er Jahren einer von Rabins engen politischen Weggefährten - sein Botschafter in Washington und Chefunterhändler in den schwierigen Gesprächen mit Syrien. Als Insider gelingt es Rabinovich, dem Leser sowohl den Staatsmann näherzubringen als auch dessen mitunter sehr unkonventionelle Persönlichkeit.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Carsten Hueck nickt Itamar Rabinovichs Biografie des israelischen Premierministers Jitzchak Rabin ab, der vor fünfundzwanzig Jahren von einem jungen Fanatiker ermordet wurde. Der Friedensprozess war damit gestoppt, weiß Hueck, das politische Klima im Land auf lange Zeit vergiftet. Neues erfährt der Rezensent offenbar nicht unbedingt, aber er lässt sich gern von Rabins einstigem Chefunterhändler und Washingtoner Botschafter daran erinnern, was für ein integrer, mutiger und kluger Staatsmann sein Chef war.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.10.2019Der Friedenssucher
Ein Vierteljahrhundert nach seiner Ermordung erscheint eine neue Biographie Jitzhak Rabins
Die Ermordung Jitzhak Rabins jährt sich mittlerweile zum fünfundzwanzigsten Mal. Mit der Zeit wird der damalige Ministerpräsident zunehmend verklärt, während er unter manchen Israelis immer noch verhasst ist. Ein nüchterner Blick auf Rabins Wirken und seine Zeit tut auch heute not. Es war die Epoche nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, was auch für Israel wirkmächtige Folgen hatte: Das syrische Regime erhielt keine Rüstungshilfen mehr aus Moskau, der Einfluss sowjetischer Militärberater in Saddam Husseins Irak nahm ab, während Amerika den Golfkrieg gewann und Bagdad erheblich schwächte. Aus dem postsowjetischen Raum wanderten Hunderttausende oft gut ausgebildete Juden nach Israel ein. Rabin erkannte die strategische Chance: Anstatt wie bisher massive Staatsmittel für die Siedlungen und ihren Schutz in den besetzten palästinensischen Gebieten aufzuwenden, wollte er mit dem Geld lieber mit der Einwanderungswelle fertig werden. Und er wollte es lieber in den Aufbau eines Hightech-Sektors in Israel stecken, dem die russischen Ingenieure gelegen kamen, als in die militärische Herrschaft über eine andere Nation.
Es waren also nicht nur die Erfahrungen aus der von ihm als Verteidigungsminister brutal niedergeschlagenen ersten Intifada, sondern auch diese strategischen Erwägungen, die Rabin dazu brachten, Frieden mit den Palästinensern zu suchen. Dass der dafür von einem jüdischen Extremisten ermordete israelische Ministerpräsident heute manchmal als menschliche Friedenstaube verklärt wird, brachte einst sogar Henry Kissinger in Wallung: "Jitzhak war doch kein Blumenkind." Das war Rabin nicht, aber als historische Figur prägt er Israels Geschichte, weil er zeigte, was möglich war und wäre.
Mit Itamar Rabinovich hat ein an den Verhandlungen beteiligter Weggefährte eine lesenswerte und präzise Biographie vorgelegt, die Rabins Leben in einen realistischen Kontext bettet und einen nüchternen Mann beschreibt. Jetzt liegt sie auch auf Deutsch vor. Rabinovich diente Rabin als Botschafter in Washington und verhandelte mit Syrien über einen Frieden - eine Stoßrichtung, der Rabin zunächst größere Chancen beimaß als einer Übereinkunft mit der Palästinensischen Befreiungsorganisation.
Rabinovich, später Professor für Nahostgeschichte in Tel Aviv, beschreibt Rabin als einen Politiker der Mitte, dem es zuallererst um Israels Sicherheit ging, die für ihn "untrennbar verknüpft mit dem Streben nach Frieden" gewesen sei. Rabin war zu schmerzhaften Zugeständnissen an die Araber bereit, auch um die Staatswerdung Israels zu vollenden, internationale Legitimität zu erlangen und Grenzen abzustecken, was bis heute nicht endgültig passiert ist. All dies sei aus den Augen eines Militärs geschehen, der Rabin lange war, der sich bis zum Schluss im Tel Aviver Militärhauptquartier lieber aufhielt als im Ministerpräsidentenbüro in Jerusalem. Im Umgang mit Zivilisten sei Rabin unbeholfen gewesen, unter Soldaten habe er sich wohler gefühlt.
Rabin war ein herausragender Vertreter der alten Elite Israels, deren Einfluss heute langsam schwindet. Rabinovich zeichnet das Bild des im Lande geborenen Israelis, der in einfachen Verhältnissen aufwuchs, in der zionistischen Arbeiterbewegung sozialisiert wurde und zeit seines Lebens ausgewiesen säkular blieb. Den Kampf um die Unabhängigkeit 1948, die Rabin als Anführer der paramilitärischen Palmach erlebte, nennt er "das prägendste Erlebnis in Rabins Leben". Am Aufbau der Streitkräfte hatte Rabin entscheidenden Anteil und setzte sich für Israels Nuklearprogramm ein, 1964 wurde er Generalstabschef. Rabins Verständnis von nationaler Sicherheit sei im Kern defensiv gewesen. Er glaubte an Abschreckung, nicht an präventive Militäreinsätze. Im Kriegsfall jedoch gelte es, die Gefechte rasch auf das Gebiet des Gegners zu tragen.
Als Ägypten 1967 jedoch seine Truppen auf dem Sinai konzentrierte, die Straße von Tiran im Roten Meer für israelische Schiffe schloss und Israel diplomatisch weitgehend allein dastand, warb Rabin für einen präventiven Krieg, im Gegensatz zum zögerlicheren damaligen Ministerpräsidenten Levi Eschkol. Und so spielte ausgerechnet Rabin eine bedeutende Rolle bei der Eroberung des palästinensischen Westjordanlandes. Im Streit über dieses Thema sollte er Jahrzehnte später ermordet werden.
"Aus dem Rückblick erscheint der Triumph als sehr zweifelhafter Segen", schreibt Rabinovich. Für Rabin galten die im Krieg eroberten Gebiete als Faustpfand für einen späteren Friedensvertrag. Doch der blieb aus, die Arabische Liga verweigerte sich damals allen Verhandlungen. Und die eroberten Gebiete erwiesen sich zunehmend als Last. Die folgende "messianische Welle" der Siedlerbewegung in den besetzten Gebieten führte Rabin schon in den Siebzigern zum Ausspruch, "die Bibel ist nicht das Grundbuchamt des Nahen Ostens". Gleichwohl warnt Rabinovich davor, darin schon einen Vorboten von Oslo sehen zu wollen, selbst wenn Rabins Überzeugungen früh klar waren. Die Diplomatie bot Rabin den Einstieg in die Politik, als Botschafter in Washington hatte er das damals noch oft komplizierte Verhältnis mit Amerika zu bewältigen. Gegen seinen Rivalen Schimon Peres setzte er sich als Vorsitzender der Arbeitspartei durch und begann 1974 seine erste kurze, nicht eben von Erfolg gekrönte Amtszeit als Ministerpräsident. Die öffentliche Rede war nicht seine Sache. Was sich erst in den neunziger Jahren änderte, als Rabin für seine Vision kämpfte.
Über diesen zeitlichen Abschnitt zu lesen ist nicht zuletzt durch die Nähe des Autors zum Forschungsgegenstand ein Gewinn, da er viele persönliche Einblicke in die damalige Diplomatie gewährt. Eine Beschreibung der intellektuellen Prägung und Persönlichkeit des zurückhaltenden, doch dann und wann zu Wutausbrüchen neigenden Rabins kommt indes zuweilen etwas kurz. Und doch gelingt es Rabinovich, hagiographische Fallstricke zu vermeiden, trotzdem der höchste Respekt des Autors vor Rabin und dessen Politik stets spürbar bleibt.
Rabin sei kein charismatischer Anführer gewesen, doch ein Staatsmann durch seine Fähigkeit, eine Vision zu entwickeln und zu verfolgen. Sein militärischer Hintergrund verschaffte Rabin im eigenen Land Glaubwürdigkeit und Autorität. Der Friedensvertrag mit Jordanien traf auf Begeisterung in Israel und weckte Hoffnung auf mehr. Rabin war dabei nicht bereit, auf alles zu verzichten, sprach nie von einem Staat Palästina: Israel sollte in den meisten Teilen Jerusalems bleiben, außerdem im Jordantal, nicht jedoch im nördlichen Westjordanland.
Dass der palästinensisch-islamistische Terror großen Anteil am Scheitern der Friedensbemühungen hatte, lässt Rabinovich nicht aus. Und doch verwendet er viele Zeilen auch auf die Hetze und den Hass, der Rabin von Seiten der jüdischen Siedlerbewegung und nicht zuletzt auch des Likud entgegengebracht worden war. Dessen junger Parteivorsitzender damals hieß Benjamin Netanjahu, der sich zu der Zeit von Mordaufrufen und Hetze nicht offen distanzierte und diese laut Rabinovich salonfähig machte. Er verschleiert seine große persönliche Enttäuschung darüber nicht.
Rabin habe eine Politik gemacht, damit Israel nicht für immer mit dem Schwert leben müsse, schreibt Rabinovich. Netanjahu dagegen erklärt: "Wir werden für immer mit dem Schwert leben." Das, was Rabin stets befürchtete, trat nach seiner Ermordung ein. Der Likud gewann die Wahl, verband sich später mit der Ultraorthodoxie, der radikalen Rechten und der Siedlerbewegung. Dass dies so kommen konnte, sei nicht zwangsläufig gewesen. Es lag auch am Versäumnis der gemäßigten und linken politischen Eliten, schreibt Rabinovich, die Israel nach dem Mord an Rabin weder einer echten Gewissensprüfung noch einer gesellschaftlichen Diskussion unterzogen und eine umfassende gerichtliche Aufarbeitung versäumten. Auch dieses Versäumnis der alten Elite, in deren Mitte Rabin einst geboren wurde, "erlaubte es den radikalen Rechten und den Siedlern und ihren Verbündeten, immer festere Wurzeln zu schlagen, sich dabei neu zu formieren und schließlich die kurz- und langfristige Politik des Landes in den Würgegriff zu nehmen". Auch ohne politischen Kommentar hat Rabinovich ein wertvolles Buch vorgelegt.
JOCHEN STAHNKE.
Itamar Rabinovich: Jitzchak Rabin. Als Frieden noch möglich schien. Wallstein Verlag, Göttingen 2019. 307 S., 24,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ein Vierteljahrhundert nach seiner Ermordung erscheint eine neue Biographie Jitzhak Rabins
Die Ermordung Jitzhak Rabins jährt sich mittlerweile zum fünfundzwanzigsten Mal. Mit der Zeit wird der damalige Ministerpräsident zunehmend verklärt, während er unter manchen Israelis immer noch verhasst ist. Ein nüchterner Blick auf Rabins Wirken und seine Zeit tut auch heute not. Es war die Epoche nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, was auch für Israel wirkmächtige Folgen hatte: Das syrische Regime erhielt keine Rüstungshilfen mehr aus Moskau, der Einfluss sowjetischer Militärberater in Saddam Husseins Irak nahm ab, während Amerika den Golfkrieg gewann und Bagdad erheblich schwächte. Aus dem postsowjetischen Raum wanderten Hunderttausende oft gut ausgebildete Juden nach Israel ein. Rabin erkannte die strategische Chance: Anstatt wie bisher massive Staatsmittel für die Siedlungen und ihren Schutz in den besetzten palästinensischen Gebieten aufzuwenden, wollte er mit dem Geld lieber mit der Einwanderungswelle fertig werden. Und er wollte es lieber in den Aufbau eines Hightech-Sektors in Israel stecken, dem die russischen Ingenieure gelegen kamen, als in die militärische Herrschaft über eine andere Nation.
Es waren also nicht nur die Erfahrungen aus der von ihm als Verteidigungsminister brutal niedergeschlagenen ersten Intifada, sondern auch diese strategischen Erwägungen, die Rabin dazu brachten, Frieden mit den Palästinensern zu suchen. Dass der dafür von einem jüdischen Extremisten ermordete israelische Ministerpräsident heute manchmal als menschliche Friedenstaube verklärt wird, brachte einst sogar Henry Kissinger in Wallung: "Jitzhak war doch kein Blumenkind." Das war Rabin nicht, aber als historische Figur prägt er Israels Geschichte, weil er zeigte, was möglich war und wäre.
Mit Itamar Rabinovich hat ein an den Verhandlungen beteiligter Weggefährte eine lesenswerte und präzise Biographie vorgelegt, die Rabins Leben in einen realistischen Kontext bettet und einen nüchternen Mann beschreibt. Jetzt liegt sie auch auf Deutsch vor. Rabinovich diente Rabin als Botschafter in Washington und verhandelte mit Syrien über einen Frieden - eine Stoßrichtung, der Rabin zunächst größere Chancen beimaß als einer Übereinkunft mit der Palästinensischen Befreiungsorganisation.
Rabinovich, später Professor für Nahostgeschichte in Tel Aviv, beschreibt Rabin als einen Politiker der Mitte, dem es zuallererst um Israels Sicherheit ging, die für ihn "untrennbar verknüpft mit dem Streben nach Frieden" gewesen sei. Rabin war zu schmerzhaften Zugeständnissen an die Araber bereit, auch um die Staatswerdung Israels zu vollenden, internationale Legitimität zu erlangen und Grenzen abzustecken, was bis heute nicht endgültig passiert ist. All dies sei aus den Augen eines Militärs geschehen, der Rabin lange war, der sich bis zum Schluss im Tel Aviver Militärhauptquartier lieber aufhielt als im Ministerpräsidentenbüro in Jerusalem. Im Umgang mit Zivilisten sei Rabin unbeholfen gewesen, unter Soldaten habe er sich wohler gefühlt.
Rabin war ein herausragender Vertreter der alten Elite Israels, deren Einfluss heute langsam schwindet. Rabinovich zeichnet das Bild des im Lande geborenen Israelis, der in einfachen Verhältnissen aufwuchs, in der zionistischen Arbeiterbewegung sozialisiert wurde und zeit seines Lebens ausgewiesen säkular blieb. Den Kampf um die Unabhängigkeit 1948, die Rabin als Anführer der paramilitärischen Palmach erlebte, nennt er "das prägendste Erlebnis in Rabins Leben". Am Aufbau der Streitkräfte hatte Rabin entscheidenden Anteil und setzte sich für Israels Nuklearprogramm ein, 1964 wurde er Generalstabschef. Rabins Verständnis von nationaler Sicherheit sei im Kern defensiv gewesen. Er glaubte an Abschreckung, nicht an präventive Militäreinsätze. Im Kriegsfall jedoch gelte es, die Gefechte rasch auf das Gebiet des Gegners zu tragen.
Als Ägypten 1967 jedoch seine Truppen auf dem Sinai konzentrierte, die Straße von Tiran im Roten Meer für israelische Schiffe schloss und Israel diplomatisch weitgehend allein dastand, warb Rabin für einen präventiven Krieg, im Gegensatz zum zögerlicheren damaligen Ministerpräsidenten Levi Eschkol. Und so spielte ausgerechnet Rabin eine bedeutende Rolle bei der Eroberung des palästinensischen Westjordanlandes. Im Streit über dieses Thema sollte er Jahrzehnte später ermordet werden.
"Aus dem Rückblick erscheint der Triumph als sehr zweifelhafter Segen", schreibt Rabinovich. Für Rabin galten die im Krieg eroberten Gebiete als Faustpfand für einen späteren Friedensvertrag. Doch der blieb aus, die Arabische Liga verweigerte sich damals allen Verhandlungen. Und die eroberten Gebiete erwiesen sich zunehmend als Last. Die folgende "messianische Welle" der Siedlerbewegung in den besetzten Gebieten führte Rabin schon in den Siebzigern zum Ausspruch, "die Bibel ist nicht das Grundbuchamt des Nahen Ostens". Gleichwohl warnt Rabinovich davor, darin schon einen Vorboten von Oslo sehen zu wollen, selbst wenn Rabins Überzeugungen früh klar waren. Die Diplomatie bot Rabin den Einstieg in die Politik, als Botschafter in Washington hatte er das damals noch oft komplizierte Verhältnis mit Amerika zu bewältigen. Gegen seinen Rivalen Schimon Peres setzte er sich als Vorsitzender der Arbeitspartei durch und begann 1974 seine erste kurze, nicht eben von Erfolg gekrönte Amtszeit als Ministerpräsident. Die öffentliche Rede war nicht seine Sache. Was sich erst in den neunziger Jahren änderte, als Rabin für seine Vision kämpfte.
Über diesen zeitlichen Abschnitt zu lesen ist nicht zuletzt durch die Nähe des Autors zum Forschungsgegenstand ein Gewinn, da er viele persönliche Einblicke in die damalige Diplomatie gewährt. Eine Beschreibung der intellektuellen Prägung und Persönlichkeit des zurückhaltenden, doch dann und wann zu Wutausbrüchen neigenden Rabins kommt indes zuweilen etwas kurz. Und doch gelingt es Rabinovich, hagiographische Fallstricke zu vermeiden, trotzdem der höchste Respekt des Autors vor Rabin und dessen Politik stets spürbar bleibt.
Rabin sei kein charismatischer Anführer gewesen, doch ein Staatsmann durch seine Fähigkeit, eine Vision zu entwickeln und zu verfolgen. Sein militärischer Hintergrund verschaffte Rabin im eigenen Land Glaubwürdigkeit und Autorität. Der Friedensvertrag mit Jordanien traf auf Begeisterung in Israel und weckte Hoffnung auf mehr. Rabin war dabei nicht bereit, auf alles zu verzichten, sprach nie von einem Staat Palästina: Israel sollte in den meisten Teilen Jerusalems bleiben, außerdem im Jordantal, nicht jedoch im nördlichen Westjordanland.
Dass der palästinensisch-islamistische Terror großen Anteil am Scheitern der Friedensbemühungen hatte, lässt Rabinovich nicht aus. Und doch verwendet er viele Zeilen auch auf die Hetze und den Hass, der Rabin von Seiten der jüdischen Siedlerbewegung und nicht zuletzt auch des Likud entgegengebracht worden war. Dessen junger Parteivorsitzender damals hieß Benjamin Netanjahu, der sich zu der Zeit von Mordaufrufen und Hetze nicht offen distanzierte und diese laut Rabinovich salonfähig machte. Er verschleiert seine große persönliche Enttäuschung darüber nicht.
Rabin habe eine Politik gemacht, damit Israel nicht für immer mit dem Schwert leben müsse, schreibt Rabinovich. Netanjahu dagegen erklärt: "Wir werden für immer mit dem Schwert leben." Das, was Rabin stets befürchtete, trat nach seiner Ermordung ein. Der Likud gewann die Wahl, verband sich später mit der Ultraorthodoxie, der radikalen Rechten und der Siedlerbewegung. Dass dies so kommen konnte, sei nicht zwangsläufig gewesen. Es lag auch am Versäumnis der gemäßigten und linken politischen Eliten, schreibt Rabinovich, die Israel nach dem Mord an Rabin weder einer echten Gewissensprüfung noch einer gesellschaftlichen Diskussion unterzogen und eine umfassende gerichtliche Aufarbeitung versäumten. Auch dieses Versäumnis der alten Elite, in deren Mitte Rabin einst geboren wurde, "erlaubte es den radikalen Rechten und den Siedlern und ihren Verbündeten, immer festere Wurzeln zu schlagen, sich dabei neu zu formieren und schließlich die kurz- und langfristige Politik des Landes in den Würgegriff zu nehmen". Auch ohne politischen Kommentar hat Rabinovich ein wertvolles Buch vorgelegt.
JOCHEN STAHNKE.
Itamar Rabinovich: Jitzchak Rabin. Als Frieden noch möglich schien. Wallstein Verlag, Göttingen 2019. 307 S., 24,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.03.2020Handschlag für
ein wenig Hoffnung
Itamar Rabinovich porträtiert Jitzchak Rabin,
für den ein Nahost-Friede nicht nur eine Vision war.
Nach seiner Ermordung verließ Israel Rabins Weg
VON ALEXANDRA FÖDERL-SCHMID
Viel von dem, was Israel vor der dritten Wahl binnen eines Jahres an diesem Montag beschäftigt, war schon für Jitzchak Rabin ein zentrales Thema: Die Siedler und die Schaffung eines palästinensischen Staates. Aber zu Lebzeiten Rabins war das, was im Untertitel der Biografie über den früheren israelischen Ministerpräsidenten angekündigt wird, tatsächlich eine Option: „Als Frieden noch möglich schien.“
Nach der Ermordung des Politikers Rabin durch den israelischen Extremisten Jigal Amir am 4. November 1995 gewann Benjamin Netanjahu die darauffolgende Wahl und wurde zum ersten Mal Regierungschef – ein Amt, das der Politiker des rechtsnationalen Likud mit Unterbrechungen inzwischen zwölf Jahre lang innehat, und um das er noch einmal kämpft. Bei dieser Wahl tritt auch eine Partei an, die Amirs Frau gegründet hat. Larissa Trimbobler-Amir fordert ein erneutes Verfahren für ihren Mann, der eine lebenslange Haftstrafe verbüßt, und nannte die Partei „Fairer Prozess“. Nach der Ermordung Rabins und nach der Wahl Netanjahus „begann Israel, sich mit großen Schritten von Rabins Weg zu entfernen“, schreibt der Biograf Itamar Rabinovich.
Der Autor war unter Rabin israelischer Botschafter in Washington und an Friedensverhandlungen mit Syrien beteiligt, die Israel und die USA damals als vielversprechender einschätzten als den parallel begonnenen Oslo-Friedensprozess, der schließlich 1993 zu einem aufsehenerregenden Abkommen, aber nie zu einem Abschluss führte. Diese persönliche Beteiligung des Autors an Verhandlungen ermöglicht interessante Einblicke. Rabinovich, der Präsident der Universität Tel Aviv war, Nahost-Geschichte lehrte und nun das renommierte Israel Institute leitet, gelingt es, Anekdoten aus Rabins Leben mit nüchternen Analysen eines Wissenschaftlers zu vereinen.
Er verklärt Rabin nicht, wie es viele seiner Anhänger tun, sondern beschreibt anschaulich seine Wandlung vom radikalen Untergrundkämpfer in Palästina zum Soldaten und schließlich vom Diplomaten zum Politiker. Der Autor zeichnet nicht nur ein sympathisches Bild und schildert die negativen Seiten seiner Persönlichkeit, wie Rabins jähzornigen Ausfälle und seine über Jahrzehnte sehr persönlich ausgetragenen Kämpfe mit Schimon Peres, seinem Rivalen in der Arbeitspartei.
„Das prägendste Erlebnis in Rabins Leben“ war nach Einschätzung seines Biografen der Kampf um die Unabhängigkeit des 1948 ausgerufenen Staates Israel, die Rabin als Anführer der paramilitärischen Palmach erlebte. Danach war Rabin, trotz Differenzen mit Staatsgründer David Ben-Gurion, am Aufbau der Armee beteiligt. 1967 war Rabin als Generalstabschef der Armee für einen präventiven Krieg und setzte sich gegen den zögerlichen Ministerpräsidenten Levi Eschkol durch.
Im Sechstagekrieg eroberte Israel unter anderem die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem – Gebiete, die noch heute im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen stehen. „Aus dem Rückblick erscheint der Triumph als sehr zweifelhafter Segen“, schreibt Rabinovich.
Die israelischen Siedler, die damals begannen, sich im besetzten Westjordanland festzusetzen, bezeichnete Rabin 1976 als „eine der größten Bedrohungen für den Staat Israel. Das ist keine Siedlerbewegung, das ist ein Krebsgeschwür im sozialen und demokratischen Gewebe Israels, eine Gruppierung, die das Gesetz in die eigenen Hände nimmt.“ Diese Einschätzung erwies sich als richtig, die Siedlerbewegung errichtete illegal Außenposten im besetzten Westjordanland, die aber nach und nach legalisiert wurden. Inzwischen leben rund 500 000 Israelis in 120 Siedlungen und zwei Millionen Palästinenser im Westjordanland. Es dauerte bis in die Neunzigerjahre, ehe Rabin die PLO und damit Jassir Arafat offiziell als Gesprächspartner anerkannte. Als Verteidigungsminister ließ er den 1987 ausgebrochenen Aufstand der Palästinenser, die erste Intifada, brutal niederschlagen. Der frühere US-Außenminister Henry Kissinger beschrieb Rabin so: „Jitzchak war kein Blumenkind.“
Aber schließlich reifte in Rabin die Einsicht, dass Israel aus strategischen Gründen Frieden mit den Palästinensern suchen müsse. Rabin sei es immer um Israels Sicherheitsinteressen gegangen, schreibt sein Biograf, diese seien „untrennbar verknüpft mit dem Streben nach Frieden“. Rabin war zu schmerzhaften Zugeständnissen an die Araber bereit, auch um internationale Legitimität zu erlangen und die Staatsgrenzen Israels abzustecken, was bis heute nicht endgültig geschehen ist. Rabin führte auch 1994 den Friedensvertrag mit Jordanien herbei. Der Biograf weist darauf hin, dass in Rabins erster Amtszeit als Ministerpräsident die Vorarbeiten für den dann 1979 unter Menachem Begin mit Ägypten abgeschlossen Friedensvertrag geleistet worden seien.
Sein militärischer Hintergrund verschaffte Rabin im eigenen Land Glaubwürdigkeit und Autorität. Nicht nur nach Einschätzung seines Biografen war Rabin kein charismatischer Anführer, aber er hat sich zum Staatsmann entwickelt durch seine Fähigkeit, eine Vision zu entwerfen und zu verfolgen.
Das wird auch Benny Gantz zugetraut, dem Führer des blau-weißen Bündnisses, das die Wahl im vergangenen September gewonnen hat, aber anschließend keine Koalition zustande brachte. Der Herausforderer von Netanjahu war wie Rabin Generalstabschef der Armee und wird häufig mit ihm verglichen. Wie Rabin will auch Gantz nicht das gesamte Westjordanland den Palästinensern überlassen, sondern ebenfalls das Jordantal aus strategischen Gründen weiter kontrollieren. Auch Rabin wollte den Großteil Jerusalems als Teil Israels behalten.
Dem Politiker Netanjahu gibt der Autor indirekt eine Mitschuld an Rabins Tod, er habe sich zu dieser Zeit von Mordaufrufen und Hetze nicht offen distanziert und diese salonfähig gemacht. Den Unterschied zwischen Rabin und Netanjahu beschriebt Rabinovich so: Rabin habe eine Politik gemacht, damit Israel nicht für immer mit dem Schwert leben müsse. Netanjahu habe dagegen am 20. Jahrestag der Ermordung Rabins erklärt: „Wir werden für immer mit dem Schwert leben.“ Diese Biografie erweist sich als Schlüssel zum besseren Verständnis von Israels Politik heute.
Die Siedlerbewegung
nannte der ehemalige Offizier
ein „Krebsgeschwür“
Zur Wahl an diesem Montag tritt
ein Mann an, der oft mit Rabin
verglichen wird: Benny Gantz
Itamar Rabinovich:
Jitzchak Rabin. Als Frieden noch möglich schien. Eine Biographie. Aus dem Englischen von Heide Lutosch. Mit einem Vorwort von Michael Brenner. Wallstein-Verlag, Göttingen 2019.
307 Seiten, 24,90 Euro.
Geste der Versöhnung: Jitzchak Rabin (links) reicht PLO-Chef Jassir Arafat im Beisein von US-Präsident Bill Clinton im September 1993 die Hand. Rabin war Ministerpräsident von 1974 – 77 und von 1992 bis zu seiner Ermordung 1995. Für den Friedensprozess erhielt er 1994 zusammen mit Arafat und Schimon Peres den Friedensnobelpreis.
Foto: J.DAVID AKE / AFP
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
ein wenig Hoffnung
Itamar Rabinovich porträtiert Jitzchak Rabin,
für den ein Nahost-Friede nicht nur eine Vision war.
Nach seiner Ermordung verließ Israel Rabins Weg
VON ALEXANDRA FÖDERL-SCHMID
Viel von dem, was Israel vor der dritten Wahl binnen eines Jahres an diesem Montag beschäftigt, war schon für Jitzchak Rabin ein zentrales Thema: Die Siedler und die Schaffung eines palästinensischen Staates. Aber zu Lebzeiten Rabins war das, was im Untertitel der Biografie über den früheren israelischen Ministerpräsidenten angekündigt wird, tatsächlich eine Option: „Als Frieden noch möglich schien.“
Nach der Ermordung des Politikers Rabin durch den israelischen Extremisten Jigal Amir am 4. November 1995 gewann Benjamin Netanjahu die darauffolgende Wahl und wurde zum ersten Mal Regierungschef – ein Amt, das der Politiker des rechtsnationalen Likud mit Unterbrechungen inzwischen zwölf Jahre lang innehat, und um das er noch einmal kämpft. Bei dieser Wahl tritt auch eine Partei an, die Amirs Frau gegründet hat. Larissa Trimbobler-Amir fordert ein erneutes Verfahren für ihren Mann, der eine lebenslange Haftstrafe verbüßt, und nannte die Partei „Fairer Prozess“. Nach der Ermordung Rabins und nach der Wahl Netanjahus „begann Israel, sich mit großen Schritten von Rabins Weg zu entfernen“, schreibt der Biograf Itamar Rabinovich.
Der Autor war unter Rabin israelischer Botschafter in Washington und an Friedensverhandlungen mit Syrien beteiligt, die Israel und die USA damals als vielversprechender einschätzten als den parallel begonnenen Oslo-Friedensprozess, der schließlich 1993 zu einem aufsehenerregenden Abkommen, aber nie zu einem Abschluss führte. Diese persönliche Beteiligung des Autors an Verhandlungen ermöglicht interessante Einblicke. Rabinovich, der Präsident der Universität Tel Aviv war, Nahost-Geschichte lehrte und nun das renommierte Israel Institute leitet, gelingt es, Anekdoten aus Rabins Leben mit nüchternen Analysen eines Wissenschaftlers zu vereinen.
Er verklärt Rabin nicht, wie es viele seiner Anhänger tun, sondern beschreibt anschaulich seine Wandlung vom radikalen Untergrundkämpfer in Palästina zum Soldaten und schließlich vom Diplomaten zum Politiker. Der Autor zeichnet nicht nur ein sympathisches Bild und schildert die negativen Seiten seiner Persönlichkeit, wie Rabins jähzornigen Ausfälle und seine über Jahrzehnte sehr persönlich ausgetragenen Kämpfe mit Schimon Peres, seinem Rivalen in der Arbeitspartei.
„Das prägendste Erlebnis in Rabins Leben“ war nach Einschätzung seines Biografen der Kampf um die Unabhängigkeit des 1948 ausgerufenen Staates Israel, die Rabin als Anführer der paramilitärischen Palmach erlebte. Danach war Rabin, trotz Differenzen mit Staatsgründer David Ben-Gurion, am Aufbau der Armee beteiligt. 1967 war Rabin als Generalstabschef der Armee für einen präventiven Krieg und setzte sich gegen den zögerlichen Ministerpräsidenten Levi Eschkol durch.
Im Sechstagekrieg eroberte Israel unter anderem die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem – Gebiete, die noch heute im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen stehen. „Aus dem Rückblick erscheint der Triumph als sehr zweifelhafter Segen“, schreibt Rabinovich.
Die israelischen Siedler, die damals begannen, sich im besetzten Westjordanland festzusetzen, bezeichnete Rabin 1976 als „eine der größten Bedrohungen für den Staat Israel. Das ist keine Siedlerbewegung, das ist ein Krebsgeschwür im sozialen und demokratischen Gewebe Israels, eine Gruppierung, die das Gesetz in die eigenen Hände nimmt.“ Diese Einschätzung erwies sich als richtig, die Siedlerbewegung errichtete illegal Außenposten im besetzten Westjordanland, die aber nach und nach legalisiert wurden. Inzwischen leben rund 500 000 Israelis in 120 Siedlungen und zwei Millionen Palästinenser im Westjordanland. Es dauerte bis in die Neunzigerjahre, ehe Rabin die PLO und damit Jassir Arafat offiziell als Gesprächspartner anerkannte. Als Verteidigungsminister ließ er den 1987 ausgebrochenen Aufstand der Palästinenser, die erste Intifada, brutal niederschlagen. Der frühere US-Außenminister Henry Kissinger beschrieb Rabin so: „Jitzchak war kein Blumenkind.“
Aber schließlich reifte in Rabin die Einsicht, dass Israel aus strategischen Gründen Frieden mit den Palästinensern suchen müsse. Rabin sei es immer um Israels Sicherheitsinteressen gegangen, schreibt sein Biograf, diese seien „untrennbar verknüpft mit dem Streben nach Frieden“. Rabin war zu schmerzhaften Zugeständnissen an die Araber bereit, auch um internationale Legitimität zu erlangen und die Staatsgrenzen Israels abzustecken, was bis heute nicht endgültig geschehen ist. Rabin führte auch 1994 den Friedensvertrag mit Jordanien herbei. Der Biograf weist darauf hin, dass in Rabins erster Amtszeit als Ministerpräsident die Vorarbeiten für den dann 1979 unter Menachem Begin mit Ägypten abgeschlossen Friedensvertrag geleistet worden seien.
Sein militärischer Hintergrund verschaffte Rabin im eigenen Land Glaubwürdigkeit und Autorität. Nicht nur nach Einschätzung seines Biografen war Rabin kein charismatischer Anführer, aber er hat sich zum Staatsmann entwickelt durch seine Fähigkeit, eine Vision zu entwerfen und zu verfolgen.
Das wird auch Benny Gantz zugetraut, dem Führer des blau-weißen Bündnisses, das die Wahl im vergangenen September gewonnen hat, aber anschließend keine Koalition zustande brachte. Der Herausforderer von Netanjahu war wie Rabin Generalstabschef der Armee und wird häufig mit ihm verglichen. Wie Rabin will auch Gantz nicht das gesamte Westjordanland den Palästinensern überlassen, sondern ebenfalls das Jordantal aus strategischen Gründen weiter kontrollieren. Auch Rabin wollte den Großteil Jerusalems als Teil Israels behalten.
Dem Politiker Netanjahu gibt der Autor indirekt eine Mitschuld an Rabins Tod, er habe sich zu dieser Zeit von Mordaufrufen und Hetze nicht offen distanziert und diese salonfähig gemacht. Den Unterschied zwischen Rabin und Netanjahu beschriebt Rabinovich so: Rabin habe eine Politik gemacht, damit Israel nicht für immer mit dem Schwert leben müsse. Netanjahu habe dagegen am 20. Jahrestag der Ermordung Rabins erklärt: „Wir werden für immer mit dem Schwert leben.“ Diese Biografie erweist sich als Schlüssel zum besseren Verständnis von Israels Politik heute.
Die Siedlerbewegung
nannte der ehemalige Offizier
ein „Krebsgeschwür“
Zur Wahl an diesem Montag tritt
ein Mann an, der oft mit Rabin
verglichen wird: Benny Gantz
Itamar Rabinovich:
Jitzchak Rabin. Als Frieden noch möglich schien. Eine Biographie. Aus dem Englischen von Heide Lutosch. Mit einem Vorwort von Michael Brenner. Wallstein-Verlag, Göttingen 2019.
307 Seiten, 24,90 Euro.
Geste der Versöhnung: Jitzchak Rabin (links) reicht PLO-Chef Jassir Arafat im Beisein von US-Präsident Bill Clinton im September 1993 die Hand. Rabin war Ministerpräsident von 1974 – 77 und von 1992 bis zu seiner Ermordung 1995. Für den Friedensprozess erhielt er 1994 zusammen mit Arafat und Schimon Peres den Friedensnobelpreis.
Foto: J.DAVID AKE / AFP
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»Diese Biografie erweist sich als Schlüssel zum besseren Verständnis von Israels Politik heute.« (Alexandra Föderl-Schmid, Süddeutsche Zeitung, 02.03.2020) »Eine lesenswerte und präzise Biographie (...). Ein wertvolles Buch.« (Jochen Stahnke, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.10.2019) »eine politische Biografie im besten Sinne des Wortes.« (Jakob Hessing, Der Tagesspiegel, 19.06.2019) »Dieser persönliche Zugang ist eine der Stärken dieses Buches. (...) Der Autor zeichnet ein Bild von Rabin, ohne ihn zu verklären.« (Ina Rottscheidt, Deutschlandfunk Andruck, 24.06.2019) »Diese Biographie ist ein Geschichtsbuch. Sie verdeutlicht, was einen großen Staatsmann auszeichnet, wie Israel funktioniert und wie Politik gemacht wird.« (Carsten Hueck, Deutschlandfunk Kultur, 06.05.2019) eine »sehr lesenswerte Rabin-Biografie (...). Weil sie den Politiker und Soldaten als Persönlichkeit würdigt, ohne ihn als Heiligen zu verklären.« (Christian Böhme, Der Tagesspiegel, 04.06.2019) »Rabinovichs Biographie zeigt eindrücklich: Rabins Vermächtnis ist aktueller denn je.« (Hanno Hauenstein, Die Tageszeitung, 29./30.06.2019) »Die beachtenswerte Biographie eines beeindruckenden Lebens.« (Armin Pfahl-Traughber, haGalil.com, 31.07.2019)