George Bruckner ist eine junge Frau mit unbändigem Freiheitswillen und ausgeprägtem Hang zu existentieller Unrast. Sie lebt das vergnügte, selbstbestimmte, gehetzte und aufreibende Leben einer modernen Frau in den 20er Jahren: „Flirt. Jazzband, Schreibmaschine. Zwei wirklich elegante Kleider. Parfüm: Narcisse noir. George ist achtzehn Jahre und hat kleine Falten der Verzweiflung um die Mundwinkel.“ Eine verzweifelte Liebe übersteigt schließlich ihre Kräfte und lässt Georges Lebenshunger versiegen. Joe Lederers Romandebüt fand 1928 große Beachtung. Ein Werk, das „mit erschütternder Aufrichtigkeit das Schicksal des modernen Mädchens von heute zum Kunstwerk erhebt“, urteilte ein Rezensent stellvertretend für viele. Andere Stimmen widersprachen, und es entbrannte eine Debatte darüber, ob Joe Lederers Heldin wirklich authentisch oder literarisch stilisiert sei. Dass der Roman stark autobiographisch geprägt ist, wusste man damals zunächst noch nicht. Doch scheint eine ganze Generation ihre Wünsche, Sehnsüchte und existentiellen Probleme in dieser mitreißenden Geschichte wiedergefunden zu haben, denn das Buch wurde ein enormer Erfolg.