Forschungsarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1.0, Universität Wien (Theater-, Film und Medienwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: „Das Foto ist eine Erinnerung. Ich erinnere mich an das, was ich sehe. Aber der Film erinnert sich an nichts. Der Film ereignet sich immer jetzt.“ Dieser Satz steht ganz am Anfang des Buches „Abenteuer eines Augenblicks“ von Johan van der Keuken. Er stammt aus seinem Film Ferien eines Filmemachers. Dieser Satz ist bezeichnend. Er ist bezeichnend dafür, wie Johan van der Keuken arbeitet und denkt. Er beschreibt seine Beziehung zur Fotographie und zum Film und deren Beziehung zueinander. Doch keinesfalls geschieht eine Gleichsetzung. Er ist kein fotografierender Filmemacher oder ein filmender Fotograf. Er ist entweder Fotograf oder Filmemacher und trotzdem existiert in seinem Fall eine untrennbare Verbindung. Das Bild wird in den Vordergrund gestellt, es ist der kleinste gemeinsame Nenner eines Gesamtkunstwerks, ein Ergebnis verschiedener einzelner, genau durchdachter Konstrukte, in der Fotografie wie im Film. Diese Arbeit beschäftigt sich bis ins Detail mit diesem kleinsten gemeinsamen Nenner. Das Bild ist unweigerlich präsent, der Filmemacher Johan van der Keuken nicht mehr unsichtbar. Der objektive Wahrheitsanspruch tritt in den Hintergrund, trotz der Tatsache, dass seine Filme als Dokumentarfilme kategorisiert werden. Durch das Herunterbrechen auf die kleinste Einheit des Filmes wird Wahrheit und Wirklichkeit unter einem anderen, viel persönlicheren Aspekt betrachtet. [...]