Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Philosophisches Institut), Veranstaltung: Neuere Deutsche Literatur I, Sprache: Deutsch, Abstract: Johann Wolfgang von Goethes Werk „Der Gott und die Bajadere“ wurde am 9. Juni im Balladenjahr 1797 fertiggestellt und erschien im Jahr darauf zum ersten Mal im Musenalmanach, herausgegeben von Friedrich Schiller. Dieses trägt den Beinamen „Balladenalmanach“, weil sich in ihm einige großartige Werke dieser beiden Klassiker finden. Da es zahlreiche wissenschaftliche Ausgaben gibt, die sich mit den Werken Goethes befassen, soll zunächst deren Situation beleuchtet und die Auswahl einer dieser Ausgaben als Basis der Hausarbeit begründet werden. Im weiteren Verlauf steht eine Annäherung an den Begriff Ballade durch den Nachweis von Elementen der drei Literaturgattungen Lyrik, Epik und Dramatik im Text. Mit dem indischen Stoff dieser Ballade war Goethe schon längere Zeit vertraut, besonders durch Pierre Sonnerats Reisebeschreibung „Reise nach Ostindien und China in den Jahren 1774 – 1781“, die 1783 in deutscher Sprache erschienen war und sich seinerseits wesentlich an einem Bericht des niederländischen Missionars Abraham Rogers von 1651 orientierte. Auch die indische Legende, die diesem Gedicht zugrunde liegt, soll in den Fokus der Ausarbeitung geraten. Bevor dann eine interpretatorische Annäherung folgt, wird die Strophenform der Ballade einer Analyse mit dem Ergebnis unterzogen, dass Goethe diesen Strophenbau hier exklusiv verwendet hat, was ihn zu einem interessanten Ansatz macht. Der Stand der Sekundärliteratur stellt sich etwas schwierig dar, wie schon Hartmut Laufhütte in seinem Aufsatz „Formulierungshilfe für Haustyrannen ?“ feststellt. Sicherlich hilfreich sind die Interpretationen von Ernst Braun, eben erwähntem Hartmut Laufhütte und Norbert Mecklenburg, auf die sich im Wesentlichen bezogen werden soll. Zum einen handelt es sich hier um einen etwas älteren und zwei recht aktuelle Aufsätze. Darüber hinaus beziehen sie sich zum Teil durchaus kritisch aufeinander. Ein großer Bereich der Interpretationsaufsätze kreist um das Spannungsfeld von indischem Stoff und christlicher Religion mit ihren gegensätzlichen Werten, in dem sich „Der Gott und die Bajadere“ befindet. Am Ende dieser Hausarbeit steht ein Versuch, zu zeigen, dass Goethe in der Konfrontation von indischer Kultur und christlicher Ethik letztlich eine Versöhnung der Beiden erreicht. Gleichzeitig soll versucht werden, einen Bezug des Inhalts zur Persönlichkeit Goethes herzustellen.