Johannes Vogler gründete 1946 die Mechanischen Werkstätten Freital bei Dresden, deren Leiter und Inhaber er bis zu ihrer Verstaatlichung 1948 blieb. Belegschaft (zwischen 220 und 300 Mitarbeitern), Gebäude und Grundausrüstung stammten aus dem ehemaligen Rüstungsbetrieb der Freitaler-Stahl-Industrie, der gleich nach den Krieg in eine Reparaturwerkstätte für Waggons und Lokomotiven umgewandelt wurde. Voglers Aufzeichnungen sind eine wichtige Quelle für die Schwierigkeiten des Wiederaufbaus in der sowjetisch besetzten Zone Deutschlands; denn er notierte täglich, mit welchen Problemen ein mittleres Industrieunternehmen zu kämpfen hatte: mit fehlenden finanziellen Mitteln und Grundmaterialien, mit widersprüchlichen Beziehungen zwischen der Sowjetischen Militäradministration und der sächsischen Landesverwaltung, vor allem aber mit der oft willkürlichen Demontagepraxis der sowjetischen Besatzungsmacht. Alle Anstrengungen der Belegschaft konnten die Mechanischen Werkstätten nicht vor dem Schicksal vieler kleiner und mittelgroßer Unternehmen bewahren: Die Aufbaupraxis nach sowjetischem Vorbild führte unausweichlich in die Verstaatlichung. "Die Tagebuchaufzeichnungen ... geben einen guten, allerdings erschütternden Einblick in den wirtschaftlichen Wiederaufbau der SBZ insgesamt. Die von Burghard Ciesla sorgfältig edierte Publikation unterstreicht erneut, daß den Biographischen Quellen ... ein weiterer, eindrucksvoller Band angefügt werden konnte." (Günther Heydemann, in: Annotierte Bibliographie für die Politische Bildung)
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