Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich BWL - Unternehmensethik, Wirtschaftsethik, Note: 1,3, Universität Hohenheim, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff der Gerechtigkeit gilt allgemein als schwer definierbar. Jeder Mensch hat zwar ein Verständnis dafür, was Gerechtigkeit ungefähr ausmacht. Jedoch wird es dann schwer, wenn beurteilt werden muss welche Situation als gerecht oder ungerecht eingestuft werden soll und welche Regeln dieses Verständnis für Gerechtigkeit definieren. Historisch gesehen stammt der Begriff der Gerechtigkeit von der Übereinstimmung des geltenden Rechtes. Gerechtigkeit bestimmt somit die Justiz und wird im Umkehrschluss von dieser bestimmt. Trotz ihrer engen Beziehung zum Recht wird der Gerechtigkeit heute eine viel tiefergehende, moralische Bedeutung zugeschrieben. So fordert sie objektiv gesehen nicht nur eine Richtigkeit des Rechts, sondern bestimmt auch subjektiv die Rechtschaffenheit und somit die Leitziele menschlicher und moralischer Sehnsüchte und Forderungen (HÖFFE, 2004, S. 9). Innerhalb des Rechtes gerecht zu handeln, beinhaltet auch jeden Menschen als gleich anzusehen. So trägt die in der Kunst dargestellte Göttin Justitia eine Augenbinde, um diese Unparteilichkeit bildlich zum Ausdruck zu bringen (Ebd., S. 11). Diese Auffassung von Gerechtigkeit kann auch auf die Grundlage der Gerechtigkeit Gottes zurückgeführt werden. So bringt die Bibel zum Ausdruck "Gott ist Gerecht" oder nennt Jesus Christus "den Gerechten". Diese Verantwortung Gottes führt das deutsche Grundgesetz als Gerechtigkeit der Menschen untereinander weiter, indem es erklärt: (...) Trotz dieser historischen, biblischen und politische Auffassungen ist vor allem die Ethik oft der Ansicht, dass diese rechtlichen, aber auch moralischen, Maßstäbe in der Realität, vor allem in der Bewertung sozialer Verhältnisse, nicht immer gerecht, ohne jemanden zu benachteiligen oder zu bevorzugen, zum Ausdruck kommen. So hindern egoistische und auch materielle Interessen oder auch das Streben nach Macht die Menschen daran gerecht und in ihrer Verantwortung füreinander zu handeln. (...) Doch trotz aller Verstöße gegen die Prinzipien der Gerechtigkeitsauffassung, hilft es nicht Moral zu predigen. Es bedarf einer konkreten, durchdachten Lösung, eines Vorschlags, wie diese Ungerechtigkeit beseitigt, oder zu mindestens gelindert, werden kann. Die "Theorie der Gerechtigkeit" von JOHN RAWLS stellt dabei einen durchaus zu durchdenkenden Vorschlag, eine Theorie, dar, wie mit Gerechtigkeit umgegangen werden könnte. Auf die Grenzen der RAWLSschen Konzeption soll in dieser Arbeit erst am Schluss eingegangen werden.
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