Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,7, Universität Münster, Veranstaltung: Theorien der Gerechtigkeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Jahrhunderte lang waren soziale sowie politische Fragen ein wichtiger Bestandteil der Philosophie. Angefangen bei Platons Politeia über Hobbes’ Leviathan, Rousseaus Gesellschaftsvertrag, bis hin zu Kants Metaphysische Anfangsgründe der Rechtslehre. Sie alle beschäftigten sich mit der Ordnung des menschlichen Zusammenlebens. Doch seit der Mitte des 19. Jahrhunderts hat die politische Philosophie an Bedeutung verloren. Die großen Philosophen beschäftigten sich mit Sprache und Logik und wandten sich der Wissenschafts- und Erkenntnistheorie zu. Mehr als 200 Jahre später, im Jahr 1979, wurde dann A Theory of Justice von John Rawls veröffentlicht. Dieses Buch läutete die Renaissance der politischen Philosophie ein. Rawls Absicht war es, eine Moralphilosophie zu erarbeiten, die ein Gegenmodell zum Utilitarismus darstellt, der bis dahin hauptsächlich als theoretische Grundlage der neueren Moralphilosophie galt. Autoren wie David Hume, John Stuart Mill und Adam Smith vertraten diesen Ansatz. Dazu versucht er, „die herkömmliche Theorie des Gesellschaftsvertrags von Locke, Rousseau und Kant zu verallgemeinern und auf eine höhere Abstraktionsstufe zu heben“ und zusätzlich „eine systematische Analyse der Gerechtigkeit zu liefern, die […] der vorherrschenden utilitaristischen Tradition überlegen ist“ (vgl. Rawls, S. 12). Sein Buch stellt den Versuch dar die Kriterien anzugeben, nach denen sich beurteilen lässt, ob eine Gesellschaft in gerechter Weise eingerichtet ist oder nicht. Dazu benötigt es bestimmte Gerechtigkeitsgrundsätze, die angeben, welche Rechte jedem Individuum zustehen und wie die sozialen und wirtschaftlichen Güter einer Gesellschaft auf die in ihr lebenden Menschen zu verteilen sind. Dabei muss beachtet werden, dass diese Verteilung gerecht erfolgt.