Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Region: Naher Osten, Vorderer Orient, Note: 2,3, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Haschemitische Königreich Jordanien zählt zu den am Nahostkonflikt beteiligten Staaten, die sich in den Medien einer großen Popularität erweisen. Der 1999 verstorbene König Hussein von Jordanien galt als unermüdlicher Verfechter eines gerechten Friedens und des Ausgleichs mit Israel. Er führte das moderne Jordanien fast 46 Jahre. Als Hussein 1953 König wurde, hatte das Land keine Universitäten. Heute zählt die jordanische Bevölkerung zu der mit dem höchsten Bildungsniveau in der arabischen Welt. Trotz seiner knappen Ressourcen hat Jordanien eine beachtliche Infrastruktur aufgebaut. Auch das Jordanische Gesundheitswesen sucht in den umliegenden arabischen Ländern seinesgleichen. Eine weitere wichtige Phase war die Aufnahme tausender palästinensischer Flüchtlinge seit 1948. Sie stellen heute fast die Hälfte der Bevölkerung Jordaniens dar. Diese weitgehend friedliche Aufnahme und Integration und der gesamte Wandel des modernen Jordaniens wäre nicht ohne eine jahrzehntelange politische Stabilität erreichbar gewesen. Auch der Nachfolger Husseins, König Abdullah II., versucht das Bestreben seines Vaters weiterhin zu verfolgen. Seine pro westliche Politik wird von den arabischen Nachbarstaaten als kritisch angesehen. Nicht nur der Friedensschluss mit Israel macht Jordanien zu einem der wichtigsten Partner für den Westen. Die USA zählen Jordanien zu einem der ersten Ansprechpartner, wenn es um Vermittlungen zwischen der islamischen Welt und den USA geht. Die Frage, die sich bei der oberflächlichen Betrachtung Jordaniens stellt ist, ob aufgrund dieser scheinbar starken politischen Einflussnahme Jordaniens von einem Hegemon in der Region des Nahen Ostens gesprochen werden kann oder es sich bei Jordanien eher um einen Sekundärstaat in Bezug auf Israel handelt. Dazu ist es notwendig, in Kapitel zwei zunächst die theoretischen Hintergründe durch die Erläuterung der Theorie der hegemonialen Stabilität zu beleuchten, um dann in Kapitel drei näher auf das Land Jordanien einzugehen. Dabei werden im Einzelnen die geschichtliche Entwicklung, die politische und wirtschaftliche Lage sowie die internationalen Beziehungen Jordaniens deskriptiv dargestellt und die Beziehungen zu Israel beschrieben. Im Fazit soll das vorher Beschriebene im Hinblick auf die Analysekriterien der Theorie der hegemonialen Sicherheit untersucht werden, um so die Frage zu beantworten ob Jordanien eine vorherrschaftliche Stellung im Nahen Osten einnimmt oder eine sekundärstaatliche Rolle besitzt.