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Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Romanistik - Portugiesische Philologie, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Romanistik), Veranstaltung: Literarische Selbstdefinition Portugals im 20. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: Als José Saramagos Roman ”O Evangelho segundo Jesus Cristo” 1991 in der portugiesischen Ausgabe erschien, wurde er mit äußerst gemischten Reaktionen aufgenommen. Insbesondere in katholisch-konservativen Kreisen trat der Roman eine Lawine der Empörung frei. Angeprangert als blasphemisches Werk, wurde er durch eine Entscheidung des Unterstaatsekretärs…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Romanistik - Portugiesische Philologie, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Romanistik), Veranstaltung: Literarische Selbstdefinition Portugals im 20. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: Als José Saramagos Roman ”O Evangelho segundo Jesus Cristo” 1991 in der portugiesischen Ausgabe erschien, wurde er mit äußerst gemischten Reaktionen aufgenommen. Insbesondere in katholisch-konservativen Kreisen trat der Roman eine Lawine der Empörung frei. Angeprangert als blasphemisches Werk, wurde er durch eine Entscheidung des Unterstaatsekretärs für Kultur, Sousa Lara von der Kandidatur zum Literaturpreis der europäischen Gemeinschaft ausgeschlossen, mit der Begründung, das Werk sei, “profundamente polémica, pois ataca princípios que têm a ver com o património religioso dos cristãos e, portanto, longe de unir os portugueses, desunia-os naquilo que é seu património espiritual.” Assozitationen mit den Maßnahmen der Inquistition waren naheliegend. Saramago selbst ließ sich davon kaum beirren. Befragt zum Thema seines Werkes, den Evangelientexten und dem Gottesbild des Christentums, erklärte der überzeugte Atheist augenzwinkernd: ”Tenho ainda umas contas a ajustar com este senhor. Não porque ele exista, porque creio que não existe, mas como anda dentro da cabeça das pessoas, é como se existisse.” In zahlreichen seiner Werke beschäftigt Saramago die Entstehung von Mythen. In O memorial do Convento ist es der Mythos als Basis portugiesischen Nationalbewußtseins, den er geschickt dekonstruiert und in einen Schwebezustand zwischen Geschichte und Fiktion befördert. In O Evangelho wagt er sich an die Grundlage abendländisch patriarchaler Zivilisation. Ein verwegenes Unternehmen.