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Magisterarbeit aus dem Jahr 1970 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: gut, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Osteuropakunde an der Johannes Gutenberg - Unversität Mainz), Sprache: Deutsch, Abstract: In der Habsburger Monarchie hat es schon sehr früh kleine jüdische Volksgruppen gegeben. Vor allem begegnen wir in Böhmen und Mähren und in Wien selbst Juden, die unter wechselnden Bedingungen und verschiedenen Beschränkungen zunächst im Wechsel- und Geldgeschäft, später auch im Handel eine gewisse Rolle spielen. Da aber die Juden in…mehr

Produktbeschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 1970 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: gut, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Osteuropakunde an der Johannes Gutenberg - Unversität Mainz), Sprache: Deutsch, Abstract: In der Habsburger Monarchie hat es schon sehr früh kleine jüdische Volksgruppen gegeben. Vor allem begegnen wir in Böhmen und Mähren und in Wien selbst Juden, die unter wechselnden Bedingungen und verschiedenen Beschränkungen zunächst im Wechsel- und Geldgeschäft, später auch im Handel eine gewisse Rolle spielen. Da aber die Juden in diesen Gebieten auf Grund ihres geschichtlichen Werdegangs und ihrer geistigen Haltung nach sich doch wesentlich von der hier in Betracht kommenden übrigen osteuropäischen Judenheit unterscheiden, so bedarf die Darstellung der Emanzipationsperiode im zisleithanischen Gebiet einer gesonderten Betrachtung). An dieser Stelle wird bereits die Notwendigkeit einer gewissen Unterteilung des Thema-Begriffes angedeutet, da in der Judengesetzgebung Josefs II. für Böhmen und Mähren einerseits und die übrigen Länder der Monarchie, Galizien (Bukowina) und Ungarn andererseits verschiedene Aspekte deutlich werden. Der regional verschiedene Verlauf der Emanzipierung, die vermeintlich)·mit Josefs II. Toleranzpatenten gewährleistet wurde, wird allein schon durch die chronologisch unterschiedliche Abfolge der Judengesetze aufgezeigt. Des Weiteren wird zu zeigen sein, dass die von Josef II. angestrebte Politik der Annäherung der Juden an das Deutschtum bezüglich der Geisteshaltung und Rechtsstellung in Wirklichkeit ein langwieriger Prozess war, der sich bis 1848 und in gewisser Hinsicht bis 1867 hingezogen hat. Hier sei nun eine Bemerkung zur zeitlichen Abgrenzung meiner Arbeit gemacht. Die 1780 mit dem Regierungsantritt Josefs II. beginnende umwälzende Entwicklung der Habsburger Judenpolitik lässt eine erste zeitliche Zäsur um das Jahr 1830 erkennen. Denn um diese Zeit ging in Böhmen und Mähren die Aufklärung (hebräisch: Haskala) zu Ende und der Vormärz begann. Sichtbare Anzeichen dieser Wende waren die ersten Ansätze zur religiösen Reform in Böhmen der dreißiger Jahre und die allmähliche Umstellung der jüdischen Schriftsteller von einem jüdischen auf ein allgemeines deutsch bzw. tschechisch lesendes Publikum.