In Bezug auf die elementare Relevanz des Motivs der Macht in Franz Kafkas Gesamtwerk beschrieb die Forschung bereits vor einigen Jahren Kafka als "den größten Experten der Macht". Grund genug, der Macht in Kafkas Roman "Der Proceß" nachzuspüren. Arbeitsgrundlage für dieses Buch ist die Originalfassung des Romans nach den Handschriften Kafkas. Die Studie wirft einen genauen Blick auf die Machtstrukturen, die einzelnen Instanzen und "Träger" von Macht. Dies sind im "Proceß" die Personen der Gerichtswelt: Wächter, Richter und andere. Um die Wirkung der Macht, die aufgrund ihrer bloßen Existenz nicht nur für den Protagonisten, sondern auch für den Leser unerklärbar bleibt, zu veranschaulichen, interpretiert dieses Buch die jeweiligen Einzelstrukturen umfassend und schlüsselt sie nachvollziehbar auf. Schauplätze der Macht, Perspektive, Erzählweise und Schuld zählen zu den weiteren Aspekten, mit denen sich der Autor auseinandersetzt, bevor er am Ende zu einer abstrakteren Machtdefinition mit vier Thesen gelangt.
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