Essay aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Germanistisches Seminar), Veranstaltung: Hauptseminar: Statuenliebe - Ästhetische Theorie und poetische Praxis, Sprache: Deutsch, Abstract: Vorliegend handelt es sich um ein Essay über den Paradigmenwechsel in der Wahrnehmungstheorie von der Aufklärung zur Romantik anhand der Novelle "Das Marmorbild" von Joseph von Eichendorff. So wie der junge Edelmann Florino seine Verblüffung über den nächtlichen Eindruck der toskanischen Frühlingslandschaft mit den Worten „[…] wie ist da alles so verwandelt“ emphatisch schildert, so lässt sich auch der Paradigmenwechsel hinsichtlich der Perspektive und Kategorisierung der Wahrnehmung von der Epoche der Aufklärung zur Romantik anhand dieser lyrischen Strophe beschreiben: als eine fundamentale Veränderung der Wahrnehmung. Lag noch in der Aufklärung die Prämisse auf der Vernunft als das Erkenntnis konstatierende Moment – mithin ist auch die Wahrnehmung von einer analytisch-logischen Konsequenz geprägt- so tritt diese analytische Qualität in der Wahrnehmungstheorie der Romantik zunehmend in den Hintergrund, ja, sie schwindet zu Gunsten einer subjektiven, individuellen Weltanschauung, in der die Wahrnehmung des Einzelnen an Wert und Gewicht gewinnt."