Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Journalismus wird in demokratischen Gesellschaften als wichtige öffentliche Instanz gesehen, zum Teil schreibt man ihm die Funktion einer „vierten Gewalt“ zu. Diese aufklärerische Funktionszuschreibung ist populärwissenschaftlich beliebt (vgl. Weischenberg/ Malik/ Scholl 2006b: 21). Sie kann wissenschaftlich jedoch nur als illusorische Idealvorstellung gesehen werden, vernachlässigt sie unter anderem ökonomische Zwänge der Massenmedien (vgl. ebd.: 21). Die Journalismusforschung registriert vielmehr Entgrenzungsphänomene wie Boulevardisierung und Hybridisierung (vgl. ebd.: 16). Um diese Erscheinungen nachvollziehen zu können, ist es notwendig, den Journalismus in seiner Komplexität mit seinen Strukturen, Funktionen und Grenzen zu betrachten. Diese Arbeit soll deshalb klären, was Journalismus überhaupt ist, welche Leistung er für die Gesellschaft erbringt und wie sich journalistische Praxis in Deutschland real darstellt. Dazu werden im ersten Teil exemplarische Aspekte der systemtheoretischen Perspektive auf den Journalismus erläutert. Daran anknüpfend soll das Zwiebelmodell von Weischenberg herangezogen werden (vgl. Weischenberg 1994: 431), das als Analyseraster zur Verbindung einer systemischen Journalismustheorie mit empirischer Journalismusforschung dient (vgl. Kohring 2000: 166). Um eine empirische Umsetzung systemtheoretischer Aspekte vorzustellen, wird abschließend exemplarisch die Studie „Journalismus in Deutschland II“ 2005 auszugsweise dargestellt. Davon ausgehend werden Entwicklungstendenzen des Systems Journalismus skizziert.