Reichsstadt, Messestadt, Kaiserwahlstadt und Kaiserkrönungsstadt: Frankfurt am Main zählte in der Frühen Neuzeit zu den zentralen Orten des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation. Darüber hinaus war Frankfurt der Sitz einer jüdischen Gemeinde, die sich im 16. Jahrhundert zur größten und bedeutendsten auf dem Boden des Alten Reichs entwickelte. Das Buch schildert die wechselvollen Beziehungen zwischen Christen und Juden in der Zeit der Frankfurter Judengasse, des gesonderten Wohnbereichs der Juden, der 1462 eingerichtet wurde und bis zum Ende des 18. Jahrhunderts bestand. Neben der politischen Geschichte geht es in den zwölf Kapiteln auch um Alltagsbeziehungen: besonders um alltägliche Kontakte, wie sie sich etwa aus der Tätigkeit der Juden im Geldgeschäft und im Handel, als Ärzte, Lotterieagenten oder Hoflieferanten ergaben. Auch soziale Konfliktfelder, Kriminalität und Konversionen stellt diese »verbundene Geschichte« anschaulich und quellennah dar.
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»Insgesamt bietet der Band eine leserfreundliche Gesamtdarstellung des jüdischen Lebens im mehrheitlich christlich geprägten Frankfurt der frühen Neuzeit. Die dichte Darstellung auf umfangreicher Quellenbasis und das ausführliche Literaturverzeichnis machen Wolfgang Treues Arbeit zu einem hervorragenden Einstiegswerk für jeden, der sich mit der jüdischen Geschichte Frankfurts beschäftigen möchte ebenso wie für Kenner_innen, die damit auf eine kompakte Gesamtdarstellung zurückgreifen können.« Lisa Bestle, sehepunkte.de, 15.05.2023»Wolfgang Treue zeichnet [...] ein vielfältiges Bild der jüdischen Gemeinde, das die antijüdischen Feindseligkeiten einer christlichen Umwelt ebenso umfasst wie die wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen. Er behandelt aber auch speziellere Fragen wie die nach der Bedeutung der jüdischen Ärzte oder nach den Konversionen zum Christentum. [...] Es entsteht [...] ein detailreiches und lebendig geschriebenes Panorama des frühneuzeitlichen Frankfurt aus der Sicht der Judengasse.« Fritz Backhaus, Historische Zeitschrift, Band 318/2024