Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,3, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Philosophisches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar: Feministische politische Philosophie, Sprache: Deutsch, Abstract: Judith Butler hat wie kaum eine andere Autorin in der gegenwärtigen feministischen Theorie für Furore gesorgt und ist bezüglich ihrer Geschlechtertheorie wie kaum eine andere Theoretikerin derartig umstritten. Sie wird als Begründerin der „Queer Theory“ gesehen und wird als typisch „postmoderne Autorin“ deklariert. Im Jahre 1991 erschien ihr erstes deutschsprachiges Buch „Das Unbehagen der Geschlechter“ und sorgte sowohl für Unruhe in der Frauen- und Geschlechterforschung als auch in der politischen Philosophie sowie bei der weiblichen Leserschaft. In diesem Buch stellte Butler die These auf, dass die Geschlechtsidentität das Produkt sprachlicher, sozialer und kultureller Konstituierung sei und somit nichts durch die Natur Gegebenes. Im Jahre 1997 erschien ihr Werk „Körper von Gewicht“, worin sie ihre Ansätze vertieft und die Differenzierung von sozialem und biologischem Geschlecht, beziehungsweise „gender“ und „sex“, vornimmt und es ebenfalls als kulturell konstituiert deklariert. Sowohl die zwei vorgenannten Werke als auch das Buch „Hass spricht. Zur Politik des Pervormativen“, welches 1998 veröffentlich wurde, ließen scheinbar feststehende Genres wie Körper, Kultur und Natur ins Wanken geraten. Ebenso die zuvor unbestrittene Kategorisierung von Weiblichkeit und Männlichkeit wurde von Butler streitig gemacht. In ihrem Werk „Körper von Gewicht“ wirft sie die Frage nach den subtilen Machtmechanismen auf, die die Grundlage vorgenannter Kategorien bilden. Butler wurde nach Veröffentlichung ihres ersten Werkes im Jahre 1991 mehrfach rezipiert, unter anderem aber auch fehl interpretiert, was die Diskussionen über die Begriffe wie „gender“, „sex“, „Geschlechtsidentität“ und „Konstruktion“ zur Folge hatten. Im Hauptteil meiner Referatsverschriftlichung werde ich näher auf ihre Essay-Sammlung „Die Macht der Geschlechternormen und die Grenzen des Menschlichen“ eingehen. Für das bessere Verständnis werde ich darüber hinaus in meiner Arbeit ihre Geschlechtertheorie kurz erläutern und wichtige Begrifflichkeiten wie „Subjekt“, „Performativität“, „Konstruktion“, „Geschlechtsidentität“ „Intelligiblität“, „Subversion“ und „Handlungsmacht“ mittels ausgesuchter Textpassagen darlegen und klären.