Essay aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Soziologie, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Erziehungswissenschaft), Veranstaltung: Machttheorien in der Sozialpädagogik, Sprache: Deutsch, Abstract: Spätestens seit dem Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert und der fast zeitgleichen Gründung der ersten Frauenbewegungen in Frankreich und Amerika stellt sich die Frage der Gleichberechtigung von Mann und Frau im sozialen System der Gesellschaft. Im Laufe der Jahre, besonders in den letzten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts, konnte darüber hinaus eine zunehmende Akademisierung und Institutionalisierung des entstandenen Feminismus’ beobachtet werden. Im Zuge der Entwicklung bildeten sich unterschiedliche Strömungen und Tendenzen, die versuchten, das Prinzip der Gleichberechtigung wissenschaftlich zu untersuchen und zu begründen. Hervor kamen einzelne Strömungen mit unterschiedlichen Forderungen, die sich teilweise ergänzten, jedoch auf Grund der Vielzähligkeit der Gruppen und Bewegungen auch oftmals widersprachen. Weltweit kann daher von einer eklatanten Ungleichzeitigkeit feministischer Forderungen und Erfolge gesprochen werden. Judith Butler ist seit den 90iger Jahren eine bekannte feministische Theoretikerin. Die zentralen Schwerpunkte ihrer Arbeiten sind die Untersuchung des Zusammenhangs von Macht, Geschlecht, Sexualität und Identität, sowie das Verhältnis von Biologischem und Kulturellem. Ihre Analysen sind dabei nicht nur in der feministischen Forschung zu verorten, sondern darüber hinaus als ein Beitrag zur poststrukturalistischen Tradition zu verstehen, die den Strukturalismus seit Ende der sechziger Jahre fortsetzt und radikalisiert. So verwundert es nicht, dass man Butlers theoretische Wurzeln vor allem in Frankreich finden kann. [...]