Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Weltgeschichte - Moderne Geschichte, Note: 1,0, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht Hanna Arendts Werk "Eichmann in Jerusalem". Nach einer Einführung in Arendts Biographie und Denken und einer näheren Betrachtung des Prozesses, ihres davon angefertigten Berichts und der darin vorgenommen Deutung Eichmanns folgt ein Überblick über die Kritik aus den Jahren nach der Veröffentlichung. Dabei soll insbesondere der Frage nachgegangen werden, inwieweit die jüdische Herkunft Arendts und ihre Positionen zu Judentum und Zionismus eine Rolle in der Auseinandersetzung spielten. Ein besonderer Blick wird auf die Kontroverse mit dem deutsch-israelischen Religionshistoriker Gershom Scholem geworfen, die nicht zu verstehen ist ohne Kenntnis ihrer langjährigen freundschaftlichen Beziehung, die diesem Streit vorausging. Diese Beziehung hat ihren Ursprung und sogleich ihre Prägung in der gemeinsamen Freundschaft zu Walter Benjamin, der auf der Flucht vor den Nationalsozialisten im Jahre 1940 Suizid beging. Eine frühere Auseinandersetzung über Sinn, Wesen und Ziele des Zionismus führte dabei schon in den 1940er-Jahren zu einer deutlichen Diskrepanz in Arendts und Scholems jüdischem Selbstverständnis, die in der Eichmann-Kontroverse erneut aufbrach und auf deren Inhalte und Widersprüche, vor allem vonseiten Scholems, wieder zurückgegriffen wurde. Neben der Historisierung der Kritik innerhalb eines transnationalen Judentums soll zum Schluss auch auf Arendts Reaktion auf die Vorwürfe eingegangen werden und unter dem Aspekt ihres Selbstverständnisses als Jüdin betrachtet werden.
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