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Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Hauptseminar: Franz Kafkas Briefe - ¿jüdischer Antisemitismus¿, Sprache: Deutsch, Abstract: 1 Einleitung Zwischen den Jahren 1920 und 1922 entstand ein Briefwechsel zwischen Franz Kafka und Milena Jesenská, von dem nur noch die Briefe Kafkas existieren. In diesen Briefen ist nachzulesen, wie er versuchte, eine Liebesbeziehung mit Milena Jesenská zu führen. Kafkas Wunsch nach einem gemeinsamen Leben und gleichzeitig seine…mehr

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Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Hauptseminar: Franz Kafkas Briefe - ¿jüdischer Antisemitismus¿, Sprache: Deutsch, Abstract: 1 Einleitung Zwischen den Jahren 1920 und 1922 entstand ein Briefwechsel zwischen Franz Kafka und Milena Jesenská, von dem nur noch die Briefe Kafkas existieren. In diesen Briefen ist nachzulesen, wie er versuchte, eine Liebesbeziehung mit Milena Jesenská zu führen. Kafkas Wunsch nach einem gemeinsamen Leben und gleichzeitig seine Gegenwehr und Angst vor einer Bindung stellen wichtige Motive der Briefe dar. Auffällig sind die häufigen Anspielungen auf das Judentum,(1) die häufig in den Passagen zu beobachten sind, in denen Kafka sich selbst und seine Ängste beschrieb oder wenn er Situationen mit besonders abschätzigen Worten schilderte. Dadurch wirkt auch das Judentum selbst als von Kafka sehr negativ bewertet. Im folgenden werde ich, nachdem ich die Brief-Beziehung Kafkas zu Milena Jesenská kurz umrissen habe, speziell auf die jüdischen Motive der Briefe eingehen und dabei nach möglichen Erklärungen für ihr Vorkommen suchen. Einerseits handelt es sich dabei um Passagen, in denen Kafkas selbst erlebter Antisemitismus zum Ausdruck kommt. So ging er z.B. auf einen direkt erlebten Pogrom in Prag ein und beschrieb die Stimmungen in den Straßen. Außerdem bezog er sich in einem Brief auf eine Ritualmordbeschuldigung und übertrug sie auf einen Bekannten. Andererseits gibt es viele Briefstellen, in denen Kafka jüdische Elemente verwendete, um sich selbst oder auch andere Juden - in meistens negativer Weise - zu beschreiben. Dazu gebrauchte er das mehrmals auftauchende Motiv des "Westjudentums", mit dem die Problematik der assimilierten Juden aufgegriffen wird. Außerdem erwähnte Kafka den "Ewigen Juden", um zu erklären, warum er sich viel älter fühlte, als er an Jahren gelebt hatte und um seinen Sexualtrieb zu beschreiben. Auffällig ist, daß Kafka gerade dann jüdische Elemente anführte, als er Milena Jesenská sein erstes, angsterfülltes, sexuelles Erlebnis schilderte. Überhaupt finden sich die jüdischen Bezüge oft in Zusammenhang mit Dingen, die Kafka Angst machten. [...] ______ 1 Ich gebrauche das Wort 'Judentum', wie es Robertson verwendet. Das Wort 'Judentum' umfaßt sowohl die 'jüdische Religion', als auch die 'jüdische Kultur', 'jüdisches Selbstgefühl' und 'jüdische Identität'. Vgl. Robertson, 1985, S. 1.

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