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Nach dem Krieg zunächst verfemt, gewann Ernst Jünger erneut an Popularität, die Lübke, Heuss und Kohl vielleicht sinnfälliger einte als Carlo Schmid, Joschka Fischer oder Heiner Müller, die sich ebenfalls emphatisch auf ihn bezogen und seinen intellektuellen Einfluss betonten. Bis in die Gegenwart ist das Spektrum dieser affirmativen Einschätzungen und Haltungen Jünger gegenüber vor allem in konservativen Kreisen, Burschenschaftlichen Milieus und (neu)rechten Subkulturen zu beobachten.
Gegenläufig lässt sich eine Kritik nachzeichnen, die ihn zum Musterbeispiel deutscher Aggression,
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Produktbeschreibung
Nach dem Krieg zunächst verfemt, gewann Ernst Jünger erneut an Popularität, die Lübke, Heuss und Kohl vielleicht sinnfälliger einte als Carlo Schmid, Joschka Fischer oder Heiner Müller, die sich ebenfalls emphatisch auf ihn bezogen und seinen intellektuellen Einfluss betonten. Bis in die Gegenwart ist das Spektrum dieser affirmativen Einschätzungen und Haltungen Jünger gegenüber vor allem in konservativen Kreisen, Burschenschaftlichen Milieus und (neu)rechten Subkulturen zu beobachten.

Gegenläufig lässt sich eine Kritik nachzeichnen, die ihn zum Musterbeispiel deutscher Aggression, allgemeiner ‚Kriegsverherrlichung‘ und symptomatischer Exkulpationsstrategien nach 1945 erkoren hat. Walter Benjamin, Kurt Tucholsky, Bertolt Brecht, Klaus Theweleit, Jutta Ditfurth, Maxim Biller oder der Titanic sind nur einige unter vielen Kritiker/innen, auf die Jünger - bei aller Ablehnung und Kritik - dennoch gewirkt hat.

Zeitgleich haben die popkulturellen Bezüge auf Jünger zugenommen: Max Goldt, Tristesse Royale, Wolfgang Herrndorf, Dietmar Dath oder Susanne Blech beziehen sich auf Jünger als Ästheten und provozierendes Stilvorbild, oft jedoch im Modus der Ironie, die interpretationsbedürftig ist.

Autorenporträt
Niels Penke studierte Germanistik, Skandinavistik und Philosophie in Göttingen. Promotion dort 2011 mit einer Arbeit über Ernst Jünger. Lehrtätigkeiten an den Universitäten Göttingen, Kiel, Erlangen und Siegen, wo er aktuell als Wissenschaftlicher Mitarbeiter die Forschungsstelle Populäre Kulturen koordiniert. Forschung und Veröffentlichungen zu deutsch-skandinavischen Kulturbeziehungen, Antisemitismus, Phantastik und Horrorfilm.

Rezensionen
"... gut lesbaren und sehr informativen Band vorgelegt, der auch als Einstieg in die Beschäftigung mit Jünger geeignet ist ... Das insgesamt gelungene Buch bietet auf vergleichsweise knappem Raum eine vielschichtige Perspektive auf Jünger, die dazu beitragen kann, das Interesse neuer Leser zu wecken ..." (Till Kinzel, in: Informationsmittel für Bibliotheken, informationsmittel-fuer-bibliotheken.de, Jg. 26, Heft 2, 2018)