Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Mediengeschichte, Note: 2,3, Universität des Saarlandes, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung "...herumlungernde, in Scharen auftretende, radaulustige und nicht ganz ungefährliche Jugendliche aus sozialen Randschichten." (Zahn, Susanne, "Außer Rand und Band". Die Halbstarken, in: Foitzik, Doris (Hrsg.), Vom Trümmerkind zum Teenager. Kindheit und Jugend in der Nachkriegszeit, Bremen 1992, S.111) Mit dieser Beschreibung charakterisierte man erstmals um 1900 die sogenannten "Halbstarken", eine Gruppe von Heranwachsenden, die in der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre mit ihrem Verhalten die Öffentlichkeit erschreckten. Schon damals beschrieb man so die "verdorbenen" Jugendlichen aus den unteren sozialen Schichten. Das Phänomen der "Halbstarken" setzte eine schwierige Ausgangslage voraus. Mehr als die Hälfte der deutschen Männer war im Zweiten Weltkrieg gefallen oder noch in Kriegsgefangenschaft. Dadurch, dass die Mütter nun als Ernährer der Familie häufig abwesend waren, beherrschte eine große Autonomie den Lebensalltag der Kinder und Jugendlichen. Als in den 50er Jahren nun vermehrt Väter in die Familien zurückkehrten, wurde den jungen Erwachsenen mit einem Mal die Entscheidungsgewalt entrissen. Die Jugendlichen waren nicht bereit sich in das wiedererlangte Konstrukt einer funktionierenden Familie einzufügen, was in zahlreichen Familien zwangsläufig zu Konfrontationen führen musste. Im Zeitraum zwischen 1956 und 1958 zählten ca. 5% der männlichen Jugendlichen zwischen 15 und 20 Jahren zu den Halbstarken, wobei die Kerngruppen vorwiegend aus 16-17 Jährigen bestanden. So handelte es sich quantitativ um eine Minderheit in der Jugendgeneration, die mit ihrem Habitus, Mode und Stil so gar nicht zur Wirtschaftswundermentalität der 50er Jahre passten.
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