Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,3, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit soll die Gewalt als Jugendphänomen dargestellt, anhand eines Fallbeispiels analysiert und die Verhinderungsmöglichkeiten des Fallbeispiels erläutert werden. Es war immer wieder in den Printmedien zu lesen, dass Jugendgewalt eines der größten Probleme unserer Gesellschaft wäre und dass die Täter immer skrupelloser würden. Um nur einzelne zu nennen, man las von U-Bahn-Schlägern wie Spyridon und Serkan, man hörte von Mädchengangs, die wahllos wehrlose Menschen angriffen und man erschrak bei der Meldung über den Amoklauf Robert Steinhäusers in Erfurt. Sofern man den Medien Glauben schenken mag, ist unsere Generation scheinbar außer Rand und Band geraten. Was aber ist Gewalt überhaupt? Gibt es tatsächlich verstärkte Gewalt unter Jugendlichen und welche Charakteristika weist Jugendgewalt auf? Bei den beschriebenen Ereignissen wurde eines zudem ebenfalls deutlich, die klare Täterkategorisierung. Von den Verursachern wird nur als Täter gesprochen. Was aber wäre, wenn auch sie Opfer wären? Müsste dann die Tat anders bewertet und müsste dann folglich nicht nur vom Täter, sondern auch vom Opfer gesprochen werden? Für die Prävention und die Strafverfolgung könnte dies zu eventuell anderen Bewertungen führen. Daher nimmt sich diese nachfolgende Arbeit dieser Thematik an und fragt: Können jugendliche Täter auch Opfer sein? Zunächst stellt Kapitel 2.1 die Definition von Gewalt unter dem besonderen Bezug auf die Jugend dar. Dieses wird dann in Kapitel 2.2 durch die Einordnung der Jugendgewalt im Gesamtgewaltkontext komplettiert sowie deren Ausmaß angezeigt. Anschließend widmet sich Kapitel 3 der Analyse eines Fallbeispiels im Kontext der Jugendgewalt: dem Amoklauf von Erfurt im Jahr 2002. Diese beginnt zunächst mit der kurzen Personen- und Tatbeschreibung des Amokläufers bzw. des Amoklaufs (Kap 3.1). Dabei wird Robert Steinhäuser, der Amokläufer, psychologisch wie soziologisch analysiert und aufgezeigt, wie und weshalb es überhaupt zur Tat kam. Anhand der Analyse der Ursachen (Kap. 3.2) im Gesamtkontext, soll gezeigt werden, dass Opfer und Täter nicht klar voneinander abzugrenzen sind und dass Opferwerdung auch Täterwerdung bedingen kann. Verbindend dazu soll abschließend nach dem Fazit Impulsen für die Verhinderung von Amokläufen Raum gegeben und Lehren daraus gezogen werden (Kap. 5).
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