Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Romanisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Sprechweise Jugendlicher in Buenos Aires, der Hauptstadt Argentiniens, auf der Grundlage einer soziolinguistischen Studie, die in den Monaten Mai bis Juli 2015 an mehreren Schulen von Buenos Aires durchgeführt wurde. Ein Großteil der mittels Fragebogen erhobenen Daten wurde bereits in einer vorangegangenen Arbeit ausgewertet. Im Mittelpunkt der Untersuchung standen dort der Zusammenhang von Jugendsprache mit der Sondersprache Lunfardo, sowie der Einfluss extralinguistischer Faktoren auf die Sprache Jugendlicher. Diese Arbeit widmet sich nun der Untersuchung von Phänomenen des Sprachwandels – ein wichtiger und interessanter Aspekt der Jugendsprachforschung, da Jugendlichen als "grandes renovadores del lenguaje" bei der Evolution von Sprache eine Protagonistenrolle zukommt. Hierfür werden quantitative Daten, ähnlich wie in der ersten Arbeit jedoch unter einem anderen Gesichtspunkt ausgewertet und außerdem qualitatives Datenmaterial hinzugezogen. Es gibt dabei drei Foki: Sprachwandel durch Standardisierung, age-grading Muster und Wortbildung sowie die Rolle der Medien im Sprachwandelprozess. Da Jugendsprache zu den Substandardsprachen zählt, wird in Teil I dieser Arbeit einführend auf deren Charakteristika und sozialsymbolische Funktionen eingegangen, bevor im weiteren Verlauf der Arbeit unterschiedliche Aspekte von Sprachwandel und Jugendsprache jeweils theoretisch erläutert, empirisch überprüft und abschließend interpretiert werden. Teil II widmet sich dabei dem Sprachwandel durch Standardisierung, welcher anhand quantitativer Daten im Wortschatz Jugendlicher von Buenos Aires festgemacht wird. In Teil III werden typische Merkmale von Jugendsprache, sogenannte age-grading Muster im Lexikon der Jugendlichen untersucht. Der Fokus liegt dabei auf der Innovation der Sprecher, weshalb insbesondere Mechanismen der Neologismenbildung genauer betrachtet werden. Teil IV beschäftigt sich mit möglichen (auch globalen) Einflüssen der Mediennutzung auf den Sprachgebrauch Jugendlicher und geht insbesondere auf die Rolle der Neuen Medien bei der Verbreitung sprachlicher Innovationen ein. Abschließend sollen in Teil V herausgearbeitete Zusammenhänge zwischen Medienrealität, Jugendsprache und Sprachwandel zusammengefasst und ein Ausblick für die weitere Forschung gegeben werden. Detaillierte Datenanalysen, das Erhebungsinstrument sowie dazugehörige Erläuterungen sind im Anhang einzusehen.