Jungen, das schwache Geschlecht? Für Pädagoginnen und Pädagogen, die in der Jungenarbeit tätig sind, besteht daran schon seit einiger Zeit kein Zweifel mehr. Seitdem Jungen aufgrund ihres Abschneidens bei Schulleistungsvergleichsstudien und der hohen Schulabbrecherquoten als Problemgruppe eingeschätzt werden, sind sie nicht nur Thema in der Bildungs- und Schulpolitik, sondern darüber hinaus auch in der (medialen) Öffentlichkeit. In der Forschung zeigt sich, dass bislang vornehmlich Studien über Jugendliche vorliegen, in denen häufig nicht nach Geschlecht differenziert wird oder aber der Fokus auf Mädchen liegt. Jungen wurden in der Regel nicht als eigenständiger Forschungsgegenstand thematisiert. Dementsprechend ist das Wissen über Jungen noch ausgesprochen lückenhaft. Die Dortmunder Jungenstudie mit Ergebnissen einer Befragung von 1635 Jungen im Alter von 14 bis 16 Jahren versucht einige dieser Lücken zu schließen. Hierzu werden - neben einem Überblick zu Jungen in Theorie und Forschung - unter anderem Themen wie 'Freizeitverhalten', 'Männer- und Frauenbilder', 'Gewalt', 'Migration' und 'Lebensentwürfe' erörtert.
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