Ljuba Arnautovic erzählt mit ihrer Familiengeschichte das Drama des 20. Jahrhunderts in Wien, Moskau und im Gulag. Ein poetischer Roman über Schicksal und politische Willkür.
1934 schickt Eva, die in Wien dem Republikanischen Schutzbund angehört, ihre Söhne Slavko und Karl fort, um sie vor den Nationalsozialisten in Sicherheit zu bringen. Die „Schutzbundkinder“ machen Ferien auf der Krim und kommen dann in ein luxuriöses Heim in Moskau. Bis Hitler den Pakt mit Stalin bricht. Slavkos Spuren verlieren sich, Karl wird aufgegriffen, kommt in eine Besserungsanstalt für Kinder und Jugendliche und schließlich als „Volksfeind“ ins Arbeitslager. Im Gulag lernt er seine zukünftige Frau Nina kennen – die Mutter der Autorin. Karl will nach Wien zurück, sobald es die Umstände erlauben, seine Frau zwingt er damit in die Fremde … Ljuba Arnautovic erzählt anschaulich, poetisch und mitreißend, wie Menschenverachtung und politische Willkür im 20. Jahrhundert das Schicksal der Menschen bestimmten – das Schicksal ihrer eigenen Familie.
1934 schickt Eva, die in Wien dem Republikanischen Schutzbund angehört, ihre Söhne Slavko und Karl fort, um sie vor den Nationalsozialisten in Sicherheit zu bringen. Die „Schutzbundkinder“ machen Ferien auf der Krim und kommen dann in ein luxuriöses Heim in Moskau. Bis Hitler den Pakt mit Stalin bricht. Slavkos Spuren verlieren sich, Karl wird aufgegriffen, kommt in eine Besserungsanstalt für Kinder und Jugendliche und schließlich als „Volksfeind“ ins Arbeitslager. Im Gulag lernt er seine zukünftige Frau Nina kennen – die Mutter der Autorin. Karl will nach Wien zurück, sobald es die Umstände erlauben, seine Frau zwingt er damit in die Fremde … Ljuba Arnautovic erzählt anschaulich, poetisch und mitreißend, wie Menschenverachtung und politische Willkür im 20. Jahrhundert das Schicksal der Menschen bestimmten – das Schicksal ihrer eigenen Familie.
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensent Norbert Mappes-Niediek liest atemlos über die Familie von Ljuba Arnautovic im Gulag und die Folgen für den familiären Zusammenhang. Der Autorin gelingt es laut Rezensent, Autobiografisches plastisch, empathisch und zugleich aus der Distanz zu erzählen. Der historische Hintergrund, etwa die lichte und die finstere Seite des Sozialismus, wird dabei für den Leser ebenso deutlich wie das Lagerleid und die seelischen Verheerungen, staunt Mappes-Niediek. Die Ehrlichkeit des Textes findet er überwältigend.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.08.2021Das 20. Jahrhundert und seine Kinder
Ljuba Arnautovi schreibt weiter die Geschichte ihrer Familie auf, zerrissen zwischen den Ideologien: "Junischnee"
Wenn man so nach hundert Seiten, etwa zur Mitte dieses schmalen Romans, vor die Tür tritt, um Luft zu holen, damit all das nicht so schnell vorübergeht, betritt man Straße und Park nur halbherzig. Man nimmt den Ton mit, den Ljuba Arnautovi in "Junischnee" anschlägt, ihre karge, oft nur knapp berichtende Sprache, ihre Sprünge durch die Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ljuba Arnautovi hat ihre eigene zerrissene Familiengeschichte mit der Geschichte von Kommunismus, Faschismus und österreichischer Nachkriegszeit verwoben, die Figuren durchleiden den Terror von Stalin und Beria, was sie hartleibig werden lässt. Aber Arnautovi hat auch fast zärtlich den Abschied vom Mythos protokolliert - Aberglaube und Brauchtum verschwinden, tauchen als Trümmer wieder auf.
Und all das erzählt Arnautovi in diesem autobiographischen Roman mit klar umrissenen epischen Mitteln. Der Bericht wandelt sich mit kurzen Passagen erlebter Rede, deren Intimität sofort schwindet, wenn Briefe oder ein Dokument die Dinge klären oder vorantreiben können. Die Erzählung springt in der Zeit zurück - oder nutzt epische Vorausdeutungen. Und mit wenigen Strichen skizziert die Autorin Welten, die sich diametral gegenüberstehen: Aus ihrem Dorf können die Bewohner einer Flussinsel die sowjetischen Neubauten der Stadt sehen. Propaganda und Wirklichkeit sind auch Gegenwelten; später verzweifeln die Flussdorf-Kinder an Forderungen nach Manieren, Reinlichkeit, Schweigen, wie sie die rationale Nachkriegsgesellschaft mit sich bringt. Arnautovi überblickt diese historischen Brüche und Grausamkeiten kühl, bevor sie die Folgen in den Lebensläufen ihres Personals erkundet.
"Im Verborgenen", ihr Debüt von 2018, war ähnlich konstruiert - ein Blick aufs Rote Wien, auf eine stille Frau, die in ihrer Dienstwohnung Kommunisten, Kinder von Widerständlern, Juden vor den Nazis versteckte, sich in einen von ihnen verliebte. Es ist die Großmutter der Autorin, Eva. Zehn Jahre zuvor in den Februarkämpfen hatte diese Eva für die Kommunisten und gegen den Dollfuß-Faschismus gekämpft. Zu Beginn von "Junischnee" erzählt sie jetzt ihrem neunjährigen Sohn Karli, dass sie noch in Wien zu tun hat. "Der Vati trifft euch morgen in Brünn. Ich komm dann ja auch bald nach." Aber Vati wird nicht nach Brünn und Eva überhaupt nie nachkommen. Und Karli sieht sie nur einmal noch auf einem Sommerfest, dann wieder zweiundzwanzig Jahre später.
Die Journalistin, Übersetzerin und Autorin Ljuba Arnautovi ist 1954 in Kursk geboren worden, als Tochter von Karli und in jener Stadt mit der dörflich besiedelten Flussinsel aus "Junischnee". Karli wird über die grüne Grenze in die Tschechoslowakei gebracht. Karlis Bruder Savoljub ist schon zwölf, am Abend des Abschieds hält er sich grade, hebt, bevor die Gruppe in der Dunkelheit verschwindet, seine Faust zum Gruß. Auch das: nüchterner Abschied, kein Pathos.
"Junischnee" schließt hier an - und erzählt, was in jenen zweiundzwanzig Jahre geschieht, nachdem Karli in die Tschechoslowakei geflohen ist: Bald taucht er als "Arnautovi , Karl Karlowitsch" in kurzen Verhörprotokollen des NKWD auf, knappe Schuldeingeständnisse, in längeren Sitzungen aus ihm herausgeprügelt. Ljuba Arnautovi lässt die Protokolle, die sie in Archiven fand, für sich sprechen.
Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in die Tschechoslowakei wurden die sogenannten Schutzbundkinder nach Moskau evakuiert, mit einem Sonderzug aus Prag, am Bahnhof spielten Kapellen für die "Kinder der internationalen Helden im Kampf für den Kommunismus". Dann aber ist es vorbei mit der Solidarität: Nach dem Sommerlager 1939 ist das privilegierte Moskauer Kinderheim Nr. 6 leergeräumt, die Jüngeren werden in weit weniger mondäne Anstalten zu militärischem Drill und brutalen Aufseherinnen und Aufsehern geschickt, Ältere zum Arbeitsdienst in Fabriken. Aus Karli wird Viktor, ein Kleinganove, er lebt auf der Straße, gerät in die Fänge des NKWD: zehn Jahre Gulag.
Entscheidungen, Umstände, das Beharren, den richtigen Weg zu kennen, vollendete Tatsachen: Ljuba Arnautovi erforscht ihre Familiengeschichte mit dem Blick auf Beschädigungen, die weitergereicht werden und die ein Muster aus lieblosen Beziehungen und seltsamen Windungen zeichnen. Zum Schluss muss Eva ihrer fassungslosen russischen Schwiegertochter Nina, der Mutter von Ljuba Arnautovi , erklären, dass Karli ihr die Töchter genommen und in ein Heim gesteckt hat: "Sie spricht von ihren eigenen verlorenen Söhnen, von deren Schicksal sie so lange nichts wusste. Von ihrem Schmerz, ihren Schuldgefühlen, ihrer Wut auf eine ungerechte und eine grausame Politik, hier wie dort. Wir Frauen kriegen die Kinder, aber die Männer bestimmen über sie, so ist das immer und überall gewesen. Aber jetzt seien ja hoffentlich doch andere Zeiten angebrochen, und man gehe zivilisierter miteinander um. Sie habe es viel schwerer gehabt als Nina, die bräuchte nicht um das Leben ihrer Kinder zu bangen, im Gegenteil, sie würden gut behandelt und genährt werden, und die Mutter könne sie zweimal im Monat besuchen, nur eben nicht in Wien, sondern jetzt in Niederösterreich. Ein gutes Heim, sie habe geholfen, es auszusuchen. Es werde von evangelischen Glaubensfreunden geführt, gute Menschen ..." Durch die drei Punkte scheint der Zweifel. Ljuba Arnautovi arbeitet an einer Fortsetzung.
LENNART LABERENZ.
Ljuba Arnautovi , "Junischnee". Zsolnay, 192 Seiten, 22 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ljuba Arnautovi schreibt weiter die Geschichte ihrer Familie auf, zerrissen zwischen den Ideologien: "Junischnee"
Wenn man so nach hundert Seiten, etwa zur Mitte dieses schmalen Romans, vor die Tür tritt, um Luft zu holen, damit all das nicht so schnell vorübergeht, betritt man Straße und Park nur halbherzig. Man nimmt den Ton mit, den Ljuba Arnautovi in "Junischnee" anschlägt, ihre karge, oft nur knapp berichtende Sprache, ihre Sprünge durch die Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ljuba Arnautovi hat ihre eigene zerrissene Familiengeschichte mit der Geschichte von Kommunismus, Faschismus und österreichischer Nachkriegszeit verwoben, die Figuren durchleiden den Terror von Stalin und Beria, was sie hartleibig werden lässt. Aber Arnautovi hat auch fast zärtlich den Abschied vom Mythos protokolliert - Aberglaube und Brauchtum verschwinden, tauchen als Trümmer wieder auf.
Und all das erzählt Arnautovi in diesem autobiographischen Roman mit klar umrissenen epischen Mitteln. Der Bericht wandelt sich mit kurzen Passagen erlebter Rede, deren Intimität sofort schwindet, wenn Briefe oder ein Dokument die Dinge klären oder vorantreiben können. Die Erzählung springt in der Zeit zurück - oder nutzt epische Vorausdeutungen. Und mit wenigen Strichen skizziert die Autorin Welten, die sich diametral gegenüberstehen: Aus ihrem Dorf können die Bewohner einer Flussinsel die sowjetischen Neubauten der Stadt sehen. Propaganda und Wirklichkeit sind auch Gegenwelten; später verzweifeln die Flussdorf-Kinder an Forderungen nach Manieren, Reinlichkeit, Schweigen, wie sie die rationale Nachkriegsgesellschaft mit sich bringt. Arnautovi überblickt diese historischen Brüche und Grausamkeiten kühl, bevor sie die Folgen in den Lebensläufen ihres Personals erkundet.
"Im Verborgenen", ihr Debüt von 2018, war ähnlich konstruiert - ein Blick aufs Rote Wien, auf eine stille Frau, die in ihrer Dienstwohnung Kommunisten, Kinder von Widerständlern, Juden vor den Nazis versteckte, sich in einen von ihnen verliebte. Es ist die Großmutter der Autorin, Eva. Zehn Jahre zuvor in den Februarkämpfen hatte diese Eva für die Kommunisten und gegen den Dollfuß-Faschismus gekämpft. Zu Beginn von "Junischnee" erzählt sie jetzt ihrem neunjährigen Sohn Karli, dass sie noch in Wien zu tun hat. "Der Vati trifft euch morgen in Brünn. Ich komm dann ja auch bald nach." Aber Vati wird nicht nach Brünn und Eva überhaupt nie nachkommen. Und Karli sieht sie nur einmal noch auf einem Sommerfest, dann wieder zweiundzwanzig Jahre später.
Die Journalistin, Übersetzerin und Autorin Ljuba Arnautovi ist 1954 in Kursk geboren worden, als Tochter von Karli und in jener Stadt mit der dörflich besiedelten Flussinsel aus "Junischnee". Karli wird über die grüne Grenze in die Tschechoslowakei gebracht. Karlis Bruder Savoljub ist schon zwölf, am Abend des Abschieds hält er sich grade, hebt, bevor die Gruppe in der Dunkelheit verschwindet, seine Faust zum Gruß. Auch das: nüchterner Abschied, kein Pathos.
"Junischnee" schließt hier an - und erzählt, was in jenen zweiundzwanzig Jahre geschieht, nachdem Karli in die Tschechoslowakei geflohen ist: Bald taucht er als "Arnautovi , Karl Karlowitsch" in kurzen Verhörprotokollen des NKWD auf, knappe Schuldeingeständnisse, in längeren Sitzungen aus ihm herausgeprügelt. Ljuba Arnautovi lässt die Protokolle, die sie in Archiven fand, für sich sprechen.
Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in die Tschechoslowakei wurden die sogenannten Schutzbundkinder nach Moskau evakuiert, mit einem Sonderzug aus Prag, am Bahnhof spielten Kapellen für die "Kinder der internationalen Helden im Kampf für den Kommunismus". Dann aber ist es vorbei mit der Solidarität: Nach dem Sommerlager 1939 ist das privilegierte Moskauer Kinderheim Nr. 6 leergeräumt, die Jüngeren werden in weit weniger mondäne Anstalten zu militärischem Drill und brutalen Aufseherinnen und Aufsehern geschickt, Ältere zum Arbeitsdienst in Fabriken. Aus Karli wird Viktor, ein Kleinganove, er lebt auf der Straße, gerät in die Fänge des NKWD: zehn Jahre Gulag.
Entscheidungen, Umstände, das Beharren, den richtigen Weg zu kennen, vollendete Tatsachen: Ljuba Arnautovi erforscht ihre Familiengeschichte mit dem Blick auf Beschädigungen, die weitergereicht werden und die ein Muster aus lieblosen Beziehungen und seltsamen Windungen zeichnen. Zum Schluss muss Eva ihrer fassungslosen russischen Schwiegertochter Nina, der Mutter von Ljuba Arnautovi , erklären, dass Karli ihr die Töchter genommen und in ein Heim gesteckt hat: "Sie spricht von ihren eigenen verlorenen Söhnen, von deren Schicksal sie so lange nichts wusste. Von ihrem Schmerz, ihren Schuldgefühlen, ihrer Wut auf eine ungerechte und eine grausame Politik, hier wie dort. Wir Frauen kriegen die Kinder, aber die Männer bestimmen über sie, so ist das immer und überall gewesen. Aber jetzt seien ja hoffentlich doch andere Zeiten angebrochen, und man gehe zivilisierter miteinander um. Sie habe es viel schwerer gehabt als Nina, die bräuchte nicht um das Leben ihrer Kinder zu bangen, im Gegenteil, sie würden gut behandelt und genährt werden, und die Mutter könne sie zweimal im Monat besuchen, nur eben nicht in Wien, sondern jetzt in Niederösterreich. Ein gutes Heim, sie habe geholfen, es auszusuchen. Es werde von evangelischen Glaubensfreunden geführt, gute Menschen ..." Durch die drei Punkte scheint der Zweifel. Ljuba Arnautovi arbeitet an einer Fortsetzung.
LENNART LABERENZ.
Ljuba Arnautovi , "Junischnee". Zsolnay, 192 Seiten, 22 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Eine reifere Familienerzählung lässt sich kaum denken. Die Geschichte raubt einem den Atem." Norbert Mappes-Niediek, Frankfurter Rundschau, 13. 08.21
"Wenn man so nach hundert Seiten, etwa zur Mitte dieses schmalen Romans, vor die Tür tritt, um Luft zu holen, damit all das nicht so schnell vorübergeht, betritt man Straße und Park nur halbherzig. Man nimmt den Ton mit, den Ljuba Arnautovic in Junischnee anschlägt, ihre karge, oft nur knapp berichtende Sprache, ihre Sprünge durch die Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts." Lennart Laberenz, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 01.08.21
"Schon der Anfang des Romans, eine Schilderung der Stadt Kursk, zieht den Leser in Bann. [...] Arnautovic erzählt einfühlsam und dokumentarisch genau [...].Wie kunstvoll dieser karge Erzählstil angelegt ist, zeigt sich an der gelungenen Balance zwischen kühlen und emotionalen Passagen, die dann umso stärker wirken - Erinnerungen, Hoffnungen und Ängste der Personen entwickeln ein leuchtendes Eigenleben." Nicole Henneberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.06.21
"Das Buch vermeidet jede Verklärung, überzeugt durch seine verdichtete Sprache und macht den Lebensweg von Menschen sichtbar, die zu Spielbällen eines Katastrophenjahrhunderts wurden - und damit stellvertretend stehen für die Erfahrung von Millionen." Felix Münger, srf 52 Beste Bücher, 06.06.21
"Eine Geschichte, die mit Distanz und zugleich voller Empathie ein noch fast unbekanntes Kapitel der Geschichte erzählt." Cornelia Zetzsche, BR2, 25.04.21
"Respektvoll, schnörkellos und unsentimental erzählt Ljuba Arnautovic in ihrem meisterlichen Roman die Lebensgeschichten ihrer Eltern. (...) Es sind ebenso haarsträubende wie erschütternde Geschichten, die sie erzählt - Geschichten von Menschen, die sich in den mörderischen Irrungen und Wirrungen des Zwanzigsten Jahrhunderts schuldig gemacht haben. Und die doch vor allem auch Opfer gewesen sind." Günter Kaindlstorfer, Ö1 ex libris, 21.03.21
"Ein Füllhorn an extremen Geschichten und letztlich ein Antikriegsbuch, in dem die seelischen Verwüstungen im Europa des 20. Jahrhunderts veranschaulicht sind." Stefan Berkholz, BR Diwan, 07.03.21
"Mit extremer Verknappung und der Konzentration auf ein exemplarisches Schicksal gelingt es Arnautovic überzeugend, die zerstörerische Wirkung von Ideologie und Gewaltherrschaft aufzuzeigen." Paul Stoop, Deutschlandfunk Büchermarkt, 04.03.21
"Eine ausdrucksvolle, klar gesetzte Sprache von herber Schönheit. Arnautovic behauptet sich als gewandte, geschichtsbewusste Literatin, die Vergangenheit auf Papier zu bannen weiß." Senta Wagner, Der Standard, 27.02.21
"Wie die große Weltpolitik Charaktere formt, Schicksale durcheinanderwirbelt und Familiengeschichten über Generationen hinweg prägt, das erzählt Ljuba Arnautovic in einer klaren, poetischen Sprache, ohne Sentimentalität." Katharina Menhofer, Ö1, 15.02.21
"Wenn man so nach hundert Seiten, etwa zur Mitte dieses schmalen Romans, vor die Tür tritt, um Luft zu holen, damit all das nicht so schnell vorübergeht, betritt man Straße und Park nur halbherzig. Man nimmt den Ton mit, den Ljuba Arnautovic in Junischnee anschlägt, ihre karge, oft nur knapp berichtende Sprache, ihre Sprünge durch die Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts." Lennart Laberenz, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 01.08.21
"Schon der Anfang des Romans, eine Schilderung der Stadt Kursk, zieht den Leser in Bann. [...] Arnautovic erzählt einfühlsam und dokumentarisch genau [...].Wie kunstvoll dieser karge Erzählstil angelegt ist, zeigt sich an der gelungenen Balance zwischen kühlen und emotionalen Passagen, die dann umso stärker wirken - Erinnerungen, Hoffnungen und Ängste der Personen entwickeln ein leuchtendes Eigenleben." Nicole Henneberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.06.21
"Das Buch vermeidet jede Verklärung, überzeugt durch seine verdichtete Sprache und macht den Lebensweg von Menschen sichtbar, die zu Spielbällen eines Katastrophenjahrhunderts wurden - und damit stellvertretend stehen für die Erfahrung von Millionen." Felix Münger, srf 52 Beste Bücher, 06.06.21
"Eine Geschichte, die mit Distanz und zugleich voller Empathie ein noch fast unbekanntes Kapitel der Geschichte erzählt." Cornelia Zetzsche, BR2, 25.04.21
"Respektvoll, schnörkellos und unsentimental erzählt Ljuba Arnautovic in ihrem meisterlichen Roman die Lebensgeschichten ihrer Eltern. (...) Es sind ebenso haarsträubende wie erschütternde Geschichten, die sie erzählt - Geschichten von Menschen, die sich in den mörderischen Irrungen und Wirrungen des Zwanzigsten Jahrhunderts schuldig gemacht haben. Und die doch vor allem auch Opfer gewesen sind." Günter Kaindlstorfer, Ö1 ex libris, 21.03.21
"Ein Füllhorn an extremen Geschichten und letztlich ein Antikriegsbuch, in dem die seelischen Verwüstungen im Europa des 20. Jahrhunderts veranschaulicht sind." Stefan Berkholz, BR Diwan, 07.03.21
"Mit extremer Verknappung und der Konzentration auf ein exemplarisches Schicksal gelingt es Arnautovic überzeugend, die zerstörerische Wirkung von Ideologie und Gewaltherrschaft aufzuzeigen." Paul Stoop, Deutschlandfunk Büchermarkt, 04.03.21
"Eine ausdrucksvolle, klar gesetzte Sprache von herber Schönheit. Arnautovic behauptet sich als gewandte, geschichtsbewusste Literatin, die Vergangenheit auf Papier zu bannen weiß." Senta Wagner, Der Standard, 27.02.21
"Wie die große Weltpolitik Charaktere formt, Schicksale durcheinanderwirbelt und Familiengeschichten über Generationen hinweg prägt, das erzählt Ljuba Arnautovic in einer klaren, poetischen Sprache, ohne Sentimentalität." Katharina Menhofer, Ö1, 15.02.21