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Wein erlebbar zu machen heißt: Wein genießen. Justin Leone, junger Shooting Star der Weinszene, vermittelt sein profundes Weinwissen auf seine typisch unkonventionelle, sehr bildhafte und einprägsame Weise. Wein zu erleben bedeutet auch, Einblick in seine Entstehung und individuelle Persönlichkeit zu geben. So vergleicht der Sommelier und Musiker einzelne Weine mit Musikstücken und Symphonien, die Geschmackskomponenten mit den Teilen eines Baumes, von der feuchten Erde des Wurzelwerks bis zu den Früchten. Auf diese Weise will Justin in seinem ersten Buch Einsteigern wie auch Fortgeschrittenen…mehr

Produktbeschreibung
Wein erlebbar zu machen heißt: Wein genießen. Justin Leone, junger Shooting Star der Weinszene, vermittelt sein profundes Weinwissen auf seine typisch unkonventionelle, sehr bildhafte und einprägsame Weise. Wein zu erleben bedeutet auch, Einblick in seine Entstehung und individuelle Persönlichkeit zu geben. So vergleicht der Sommelier und Musiker einzelne Weine mit Musikstücken und Symphonien, die Geschmackskomponenten mit den Teilen eines Baumes, von der feuchten Erde des Wurzelwerks bis zu den Früchten. Auf diese Weise will Justin in seinem ersten Buch Einsteigern wie auch Fortgeschrittenen den Wein näher bringen, vom Weinanbau, den wichtigsten Rebsorten, den Reifestadien und der richtigen Weinverkostung. Das Buch wird abgerundet durch zahlreiche Spotify Playlists – ein Genuss für die Augen, die Ohren und vor allem den Gaumen.
Autorenporträt
Wilde Weine mit Psychedelic vergleichen oder Burgunder mit Beethoven – das traut sich nur Justin Leone. Der gebürtige Kanadier ist so etwas wie eine Cuvée aus Punkrocker und Sommelier. Nach München kam der Quereinsteiger direkt ins Sternerestaurant "Tantris", beerbte dort Paula Bosch als Chef-Sommelier und gab Weinkurse für Einsteiger, die immer ausgebucht waren. 2013 wurde er zum Sommelier des Jahres gewählt, auf Sky kann man ihn in der Sendung "Master Chef" als Sommelier sehen. Das Establishment sollte sich in Acht nehmen: Hier mischt ein Rebell mit Stil die angestaubte Spitzengastrowelt auf. Auf sein neues Restaurant in München darf man ebenfalls gespannt sein.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.09.2018

Der Winzer als Dirigent
Let it roll: Justin Leones Weinbuch ist ein Hit, findet Stuart Pigott.

Manche Konsumenten haben es noch nicht mitbekommen, aber jetzt rockt der Wein. Obwohl das gegen Ende des 20. Jahrhunderts in Deutschland noch gänzlich unvorstellbar war, hat das einst altmodische und verstaubte Produkt Wein die Last von Jahrhunderten Tradition inzwischen weitgehend abgeworfen. Dieses noch recht neue Phänomen nimmt viele Formen an, von denen der Wein-Rockstar eine der wichtigen ist.

Es handelt sich um schillernde Figuren wie die Sommeliers Billy Wagner vom Restaurant Nobelhart & Schmutzig und Willi Schlögel von der Weinbar Freundschaft, beide in Berlin. So unterschiedlich wie sie sind, verfügen sie über ein angesichts ihres ziemlich jungen Alters (knapp über dreißig) erstaunliches Weinwissen, treten exzentrisch, aber stilvoll auf und pflegen eine "I know it's only Rock'n'Roll, but I like it"-Haltung.

Zu ihnen ist jetzt eine erstaunliche neue Nummer eins gestoßen: Der Kanadier Justin Leone war von April 2011 bis Ende 2017 Sommelier im berühmten Restaurant "Tantris" in München und wird bald seine eigene Weinbar namens "Bottles & Bones" in der Hauptstadt eröffnen. Was ihn aus dem dichten Feld der Anwärter auf die pole position katapultiert, ist sein vor kurzem erschienenes Buch "Just Wine - Weinwissen ohne Bullshit". Sein erklärtes Ziel: "Vor allem will ich, dass du selbst am Ende den Wein ENTDECKST oder WIEDERENTDECKST und zwar mit DEINEN EIGNEN WORTEN." Diese Großbuchstaben sind in Gold gedruckt, so wie es überhaupt sehr viel Gold im Buch gibt.

Der Gedanke an sich mag nicht ganz originell sein, aber die Art und Weise, wie er kommuniziert wird, ist es durchaus. Leones Kernidee ist eine "Wein ist Musik"-Metapher, die manchen Lesern auf den ersten Blick weit hergeholt erscheinen könnte. Doch er schreibt: "Manchmal kommt man zur völligen Durchdringung eines bestimmten Themas nur, wenn man es von einer ganz und gar unkonventionellen Seite angeht." Und Musik hält er für ein geeignetes Mittel, um normalen Weintrinkern die Angst vor dem Produkt zu nehmen. Er empfiehlt, "deinen Bauch entscheiden zu lassen, was du trinken möchtest, wie du auch das richtige Album findest, das zu deiner Stimmung passt".

Das funktioniert nicht nur, weil Leone diese Idee konsequent durchzieht, sondern auch, weil er eine klassische Ausbildung am Kontrabass genossen hat und dann Bassist bei der Rockband Three Minute Mile war (zwei Alben sind noch auf iTunes zu finden). Es handelt sich also nicht um eine Pose, wenn er den Weinberg mit der Komposition, den Winzer mit dem Dirigenten, die Reben mit den Musikern, den Jahrgang mit dem Konzertsaal und das Publikum mit den Weintrinkern vergleicht. Das Ganze hat Hand und Fuß, trotz der sehr bunten Sprache und vieler erstaunlicher Vergleiche, wie etwa zwischen Riesling und Johnny Cashs Version des Liedes "Hurt" oder zwischen "Teenage Dirtbag" von Wheatus und Grau- und Weißburgunder. Sie gehören zu einer Reihe von Playlists mitsamt ausführlichen Erklärungen für seine Auswahl, die Leone für die wichtigsten zwei Dutzend Traubensorten angibt. Das mag ältere Fachleute zur Rage treiben; aber wer seine Musik auf diesen Listen findet, bekommt durchaus eine gute Vorstellung vom Wesen der jeweiligen Traubensorten.

Hier und da stellt Leone technische Dinge (Geologie, Mikrobiologie und Geschichte) nicht ganz richtig dar, aber sie gehören nicht zum Kernthema des Buchs. Das soll den Weintrinkern die Welt des Weins aus Sicht eines Sommeliers mit einem wachen Geist und einem festen Glauben an Trinkfreude erklären. So etwas findet man nicht in den sozialen Medien.

"Just Wine - Weinwissen ohne Bullshit" von Justin Leone ist soeben im ZS-Verlag erschienen (22,99 Euro, 288 Seiten).

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"Ein wirklich spannendes Buch" Inka Schneider NDR Das! 20181011