Serienmorde in Ferlach
„Kärntner Finale“ von Andreas Pittler ist nach zahlreichen historischen Wien-Krimis der erste Kärnten-Krimi des Autors.
Das Cover mit der Wald-Gebirgslandschaft unterstreicht farbenfroh den Titel des Krimis. Das Buch erschien 2023. Die Handlung spielt in der nicht
konkret festgelegten Gegenwart. Die einzelnen Kapitel sind angenehm kurz, sind weder mit Orts- noch…mehrSerienmorde in Ferlach
„Kärntner Finale“ von Andreas Pittler ist nach zahlreichen historischen Wien-Krimis der erste Kärnten-Krimi des Autors.
Das Cover mit der Wald-Gebirgslandschaft unterstreicht farbenfroh den Titel des Krimis. Das Buch erschien 2023. Die Handlung spielt in der nicht konkret festgelegten Gegenwart. Die einzelnen Kapitel sind angenehm kurz, sind weder mit Orts- noch Zeitangaben versehen. Dadurch ist nicht ohne Weiteres nachvollziehbar, über welchen Zeitraum sich die Ermittlungen erstrecken. Der Schreibstil ist flüssig, die humorvollen Dialoge sind unterhaltsam und Landschaft bzw. die Örtlichkeiten in und um Ferlach sind ausführlich und bildhaft beschrieben. Letzteres animiert zu einem Urlaubsaufenthalt im südlichen Kärnten. Wenn auch weniger authentisch, aber dafür besser verständlich sprechen die Protagonisten nicht den typischen Kärntner Dialekt, sondern österreichisch gefärbtes Hochdeutsch.
Bereits auf den ersten Seiten wird man in die Handlung hineingesogen, ist man doch Zeuge des ersten Mordes. Die Perspektivenwechsel zwischen den Ermittlern und dem Täter steigern die Spannung. Man fühlt sich mittendrin bei den Nachforschungen und Befragungen, die die beiden Ortspolizisten betreiben. Zwar hat man als LeserIn einen gewissen Wissensvorsprung gegenüber der Polizei, jedoch nur im Hinblick auf den Tathergang. Die Motivation bleibt lange im Dunkeln, erst gegen Ende ahnte ich, wer dahinter stecken könnte. Das Buch endet nicht nur mit einer spannenden Verfolgungsjagd und Festnahme des Täters, sondern – was selten vorkommt bei Krimis – mit einer sehr humorvollen Abschlussszene.
Die Personen sind, angefangen von den Ortspolizisten, über den Täter bis zu den die Opfern und diversen Nebenfiguren, äußerlich sowie durch gewisse markante Merkmale ganz gut vorstellbar. Obiltschnig und Popatnig wirken sympathisch und bilden ein harmonisches Team, aber mir fehlten noch charakterliche Facetten, spürbare Emotionen, auch waren die Einblicke in ihr Privatleben noch zu spärlich.
„Kärntner Finale“ ist ein solider Regionalkrimi mit anschaulichem Lokalkolorit, einem engagierten Ermittler-Duo, das sich im Laufe der Serie wohl weiter entwickeln und profilieren wird. Ich bin auf jeden Fall schon neugierig auf den nächsten Fall.