Eine große Geschichte über das Suchen, Finden und Verlorengehen, über Genie und Wahnsinn, Freundschaft und Liebe. Emmingers Stimme ist die einer österreichischen Gegenwartsautorin, die mit lautem und leisem Überschwang, fantasievollen Schnörkeln, Aufzählungen und Metaphern unverkennbar ist. In "Kafka mit Flügeln" hat sie sprachlich ein ganzes Land mitsamt seinen Bewohnern, Besonderheiten und Naturgewalten mit geradezu stifterscher Opulenz eingefangen: Kirgistan. Wer ein anderer werden will, muss sich verwandeln. Wie der halbe Kirgisenjunge Samat Bergen, der kurz vor Ende des Kalten Krieges Österreich verlässt und in seine Heimat aufbricht, um nach seiner Identität zu suchen. Wer alles verloren hat, muss von vorne beginnen. Wie Samats Jugendfreundin Sybille Specht, die ein Vierteljahrhundert später nach einem missglückten Suizid aus der Gefriertruhe steigt und seine Fährte aufnimmt. Eine wilde Jagd durch die kirgisische Geschichte, den Culture Clash der Gegenwart, Samats Brieffragmente und Sybilles Denk- und Seelenlandschaft beginnt. Und dann ist da auch noch das geheime Schmetterlingsexperiment "psukh", das den kafkaesken Verwandlungsversuchen der beiden sprichwörtlich Flügel verleiht ... Das hier konnte alles werden. Von einem kirgisischen Western bis hin zu einer Star-Wars-Episode de luxe.