Essay aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Allgemeines, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar "Verwandlungen (in) der Literatur" - Sprache Literatur Kultur, Sprache: Deutsch, Abstract: In Franz Kafkas „Ein Bericht für eine Akademie“ beschreibt ein Affe namens Rotpeter seinen Prozess der Wandlung vom Affen in ein Wesen mit menschlichen Zügen. Er entwickelt sich im Laufe einiger Jahre zu einem gebildeten, rasch lernenden, wissbegierigen Individuum, versucht dabei, seine Affennatur zu unterdrücken. Die erste zentrale Frage lautet: Ist dieser Text tatsächlich ein Bericht, so wie es der Titel und der Rahmen (Textanfang und -ende) vorgeben? Beginnt man zu lesen, so merkt man schnell, dass es sich um einen längeren Monolog handelt, in dem Rotpeter aus menschlicher Perspektive ‚erzählt‘, was er erlebt hat. Daraus ergeben sich die nächsten Fragen: Welche Textart liegt dann vor? Hat es nur den Anschein als sei dieser Text ein Bericht? Und warum wurde gerade dieser Titel gewählt? Schließlich soll im Folgenden auch noch näher beleuchtet werden, wie Bericht und Erzählung strukturell in diesem Text interagieren. Lügt der Affe womöglich, weil das, was er ‚berichtet‘ nur in Form einer Erzählung dargestellt werden kann?