Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,3, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Forschungsparadigmen der Älteren Germanistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Bewahrung ritterlicher Werte und ein gutes Ansehen der Nachwelt waren Kaiser Maximilian I. Zeit seines Lebens ein wichtiges Anliegen. Der „letzte Ritter“ tat in seinen Aufzeichnungen alles dafür, dass er in den Augen der nachfolgenden Generationen als edler, guter und ritterlicher Herrscher in Erinnerung bleiben sollte. Doch auch innerlich schien er in dieser längst vergangenen Welt zu leben: Heldensagen und Geschichten von aventiûre bilden den Großteil seiner in Auftrag gegebenen prachtvollen Handschrift, dem Ambraser Heldenbuch. Der um 1510 entstandene Sammelband umfasst eine Vielzahl einzigartiger Geschichten und Sagen, die sonst an keiner Stelle mehr zu finden sind. Doch wieso wollte Kaiser Maximilian diese Sammlung für sich? Wieso ließ er in Zeiten der sich ausbreitenden Drucktechnik eine Handschrift anfertigen, die von Anfang an nicht zur Vervielfältigung gedacht war? In dieser Arbeit soll es um die Frage gehen, was den Kaiser zu Lebzeiten dazu trieb, die seltenen Schriften aus den vergangenen Jahrhunderten für sich selbst in einem handschriftlichen Sammelband festzuhalten, anstatt ein gedrucktes Buch für Jedermann zu veröffentlichen. Ferner beschäftigt sich diese Arbeit mit der Frage, wie Kaiser Maximilian die Entwicklung der Drucktechnik erlebt haben könnte, wie er zu technischen Neuerungen stand und ob er sich diesen öffnete oder verschloss. Das Ziel dieser Arbeit ist die Beantwortung der Frage, warum Kaiser Maximilian das Ambraser Heldenbuch als Handschrift fertigen ließ, warum er das Werk nicht veröffentlichte und was dies mit seinem Hofstaat und seinem einzigartigen Führungsstil zu tun haben könnte. Zu Beginn steht daher die Erklärung der Entwicklung der frühzeitlichen Drucktechnik aus, die sich beinahe parallel zu Kaiser Maximilans Leben abspielte. Im ersten Kapitel geht es daher vorrangig um den Buchdruck, die Gründe des medialen Wandels um 1500 und die damalige Technik zur Fertigung von Büchern. Anschließend wird das Ambraser Heldenbuch und sein Mäzen, Kaiser Maximilian I., vorgestellt, damit im letzten Kapitel kombiniert werden kann, warum der Herrscher anstelle eines modernen Buches lieber zu einer Handschrift griff.