Feuer und Eis
„Vaters unbekanntes Land“ hatte ich mit Begeisterung verschlungen. Und so war ich sehr gespannt auf „Kalt wie Nordlicht“, den neuen Thriller von Bernhard Stäber, in dem der Psychologe Arne Eriksen wieder die Hauptrolle spielt. Worum geht es?
Ein zugeschneiter Hof, ein mysteriöser
Mord und die Mythen der Vergangenheit. Eigentlich wollten Arne und seine Freunde, die Kommissarin…mehrFeuer und Eis
„Vaters unbekanntes Land“ hatte ich mit Begeisterung verschlungen. Und so war ich sehr gespannt auf „Kalt wie Nordlicht“, den neuen Thriller von Bernhard Stäber, in dem der Psychologe Arne Eriksen wieder die Hauptrolle spielt. Worum geht es?
Ein zugeschneiter Hof, ein mysteriöser Mord und die Mythen der Vergangenheit. Eigentlich wollten Arne und seine Freunde, die Kommissarin Kari Bergland und der Journalist Frode Bakklund, der verstorbenen Akka, einer alten Samin, gedenken.
Während der Feierlichkeiten wird einer der Trauergäste bestialisch ermordet. Kari ist nun ganz auf sich allein gestellt. Und das alles während der längsten Dunkelheit, über die man sich hier am Polarkreis grausige Geschichten von bösen Mächten erzählt. Und irgendwie merkt man da, dass der Autor auch eine 'fantastische' Seite hat.
An Verdächtigen mangelt es nicht. Doch dann gibt es einen weiteren Toten zu beklagen. Wen hat der offenbar psychotische Mörder als nächstes im Visier? In kursiver Schrift eingestreute Einschübe verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen. Es wird ermittelt, manch falsche Fährte begangen, überraschende Nebenwege tun sich auf und führen schließlich zu einem dramatischen Showdown im Eis.
Ich mag unheimliche Geschichten, die zeigen, wie Liebe, Freundschaft, aber auch Eitelkeiten, Neid, Missgunst und Hass das menschliche Schicksal beeinflussen - mit überraschenden, dramatischen und manchmal auch brutalen Folgen.
Besonders interessiert mich die Grenze zwischen Mystischem und der Realität. Was ist wahr und was ist nur das Ergebnis unserer Fantasie? Im hellen, aber hektischen Alltag unserer städtischen Realität glauben wir die Antwort zu wissen. Aber wie sieht es aus, wenn wir in der Einsamkeit der Natur oder in den dunklen Bereichen unseres Daseins auf uns selbst zurück geworfen werden? Bis wohin sind wir Herr unserer Gefühle, unserer Ängste und Befürchtungen?
In „Kalt wie Nordlicht“ erfahren wir viel über das faszinierende Leben am Polarkreis und die einheimischen Samen. Der Leser merkt sofort, dass Bernhard Stäber das Schicksal seiner Figuren sehr wichtig ist. Insbesondere Arne ist mir inzwischen ans Herz gewachsen. Aber auch die Nebenfiguren sind gut gezeichnet. Der Erzählstil des Autors ist überaus angenehm und vermag mit leisen Tönen zu fesseln.
Fazit: Spannender und atmosphärischer Nordland-Thriller. Bitte mehr davon!