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Eine junge Frau liegt nach einem Selbstmordversuch im künstlichen Tiefschlaf. Ihr Mann, ein erfolgloser Maler, glaubt den Grund für diese Verzweiflungstat zu kennen: eine viele Jahre zurückliegende Vergewaltigung. Jetzt bedrängt er seinen Bruder, ihm zu helfen, den unbekannten Täter zu finden, um sich an ihm zu rächen. Es ist nicht die erste Verschwörungstheorie, in der er sich verheddert ... Doch der Bruder weigert sich. Er hat genug andere Probleme am Hals: In der Ehe mit seiner Frau läuft einiges ebenso schief wie in der Kunstgalerie, die er mit ihr gemeinsam (und vom Geld ihres Vat...
Eine junge Frau liegt nach einem Selbstmordversuch im künstlichen Tiefschlaf. Ihr Mann, ein erfolgloser Maler, glaubt den Grund für diese Verzweiflungstat zu kennen: eine viele Jahre zurückliegende Vergewaltigung. Jetzt bedrängt er seinen Bruder, ihm zu helfen, den unbekannten Täter zu finden, um sich an ihm zu rächen. Es ist nicht die erste Verschwörungstheorie, in der er sich verheddert ... Doch der Bruder weigert sich. Er hat genug andere Probleme am Hals: In der Ehe mit seiner Frau läuft einiges ebenso schief wie in der Kunstgalerie, die er mit ihr gemeinsam (und vom Geld ihres Vaters) betreibt. Eine frühere, totgeglaubte Freundin taucht auf rätselhafte Weise wieder auf, ein seltsamer Mann mischt sich in sein Leben ein. Doch sein Bruder lässt nicht locker, allmählich verflechten sich die dramatischen Handlungen und ein Plan wird sichtbar. Aber wer ist der Mastermind? Ein Drama um Liebe, Obsessionen, Gier, Schuld, Hass, Vergeltung, Intrigen, Lügen und Tod, das vor der Kulisse einer österreichischen Stadt mit ihrer sogenannten besseren Gesellschaft, der Kunst- und Festspielschickeria spielt und direkt in die eiskalten Abgründe der menschlichen Seele führt.
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Manfred Koch wurde 1950 in Graz geboren und lebt seit 1971 in Salzburg. Er war Werbetexter, Dramaturg und Regieassistent und ist seit 1980 freier Schriftsteller. Bekannt wurde er u. a. mit seiner satirische Kolumne ¿Eingekocht¿ in den Salzburger Nachrichten (mehr als 1200 Kolumnen) und als Mitbegründer und Textautor des Salzburger Affronttheaters (Kabarettpreis ¿Salzburger Stier¿ 1995). Neben Arbeiten für TV, Hörfunk und Theater schrieb Koch mehrere Bücher. 2007 erschien der Erzählband ¿Nachtmusik¿, 2008 der Psychokrimi ¿Totenstille¿ und 2009 der satirische Roman ¿Salomes Brüste¿.
Produktdetails
- Verlag: Molden Verlag
- Seitenzahl: 336
- Erscheinungstermin: 18. Oktober 2013
- Deutsch
- ISBN-13: 9783990401941
- Artikelnr.: 39978905
Selbstbetrug und Lebensdrama
Wegen des Unfalltodes der Eltern mussten die Brüder Markus und Thomas alleine zurecht kommen. Dem Älteren Markus gelingt das offenbar deutlich besser, als dem jüngeren und sich aufgrund seiner Kleinwüchsigkeit minderwertig fühlenden und im …
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Selbstbetrug und Lebensdrama
Wegen des Unfalltodes der Eltern mussten die Brüder Markus und Thomas alleine zurecht kommen. Dem Älteren Markus gelingt das offenbar deutlich besser, als dem jüngeren und sich aufgrund seiner Kleinwüchsigkeit minderwertig fühlenden und im Verhalten unberechenbaren Thomas. Als Markus in einer Beziehung mit Roswitha lebt, verliebt sich unerfüllt auch Thomas in die Frau.
Hart und geradezu unerträglich ist für ihn jedoch das offenbar unbegründete Verschwinden der heimlich Angebeteten, fühlte er sich doch auch schon von seinen Eltern verlassen. Alle Beteuerungen und Versuche seines älteren Bruders, der den wahren Grund für die Abwesenheit von Roswitha kennt, helfen Thomas nicht über den Verlust hinweg. Immer wieder kommt es zum Streit und zur Trennung der beiden Brüder. Erst Jahre später führt sie die vermeintliche Vergewaltigung der mit dem wenig begabten Maler Thomas verheirateten und nun im Koma liegenden Frau Tanja wieder zusammen, da Markus – inzwischen mit der finanziell unabhängigen Claudia verheiratet und mehr oder weniger freiberuflich in deren Kunstgalerie tätig - helfen soll, den Schuldigen ausfindig zu machen.
Im Verlauf erfährt man aufgrund der Ich-Erzählung des Protagonisten Markus sowie den Aufzeichnungen seiner aufgrund seiner ausgebrochenen Krebserkrankung mit ihm arbeitenden Psychologin immer mehr von seinen dunklen Seiten, so dass man eine anfängliche Identifikation mit der Hauptgestalt bald aufgibt. Aber auch die Psychologin selbst entwickelt ganz eigene Emotionen während der Gesprächssitzungen. Hier war man etwas gespannt, wie sich dieser Erzählstrang entwickeln wird.
In insgesamt jedoch sehr gemäßigter Spannung und leider teilweise mit Wiederholungen in der Auseinandersetzung zwischen Thomas und Markus begleitet wird man die Geschichte entlang geführt und folgt emotional unentschlossen den Ereignissen ohne eine Ahnung, worauf das Ganze hinauslaufen wird oder soll. Auch wenn sich schließlich ein nachvollziehbarer Schluss ergibt, ist dieser für das hintergründige weniger Psychothriller denn Lebens- und Beziehungsdrama ein verhalten unaufgeregtes Ende.
(c) 4/2014, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.
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Alles fängt an dem Tag an, als Markus' Bruder ihn mitten in der Nacht anruft und ihm mitteilt, dass seine Frau Claudia auf der Intensivstation liegt, nachdem sie versucht hat, Selbstmord zu begehen.
Markus fühlte sich schon seit dem Tode der Eltern verantwortlich für seinen …
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Alles fängt an dem Tag an, als Markus' Bruder ihn mitten in der Nacht anruft und ihm mitteilt, dass seine Frau Claudia auf der Intensivstation liegt, nachdem sie versucht hat, Selbstmord zu begehen.
Markus fühlte sich schon seit dem Tode der Eltern verantwortlich für seinen jüngeren Bruder Thomas. Die Eltern starben, als Markus gerade volljährig war. Er war mit der Erziehung des Bruders überfordert, konnte aber vieles mit Geld kompensieren, da ihre Eltern nicht mittellos waren. Thomas, der kleinwüchsig ist, hat den Tod der Eltern nie verwunden, der auch seine Psyche stark prägt.
Als Markus Roswitha kennenlernte, lebten beide Brüder auf. Sie zog für die letzten 3 Jahre ihres Studiums bei ihnen ein. Markus und sie führten eine sehr intensive Beziehung und auch Thomas verliebte sich heimlich in Roswitha.
Aber von einem Tag auf den anderen verließ Roswitha sie und hinterließ nur einen Zettel auf dem Küchentisch.
Von diesem Schlag sollten sich beide Brüder nie wieder erholen.
Als jetzt Thomas Frau Claudia im Krankenhaus im Koma liegt, dreht dieser völlig durch, glaubt er doch zu wissen, dass sie vor Jahren vergewaltigt wurde und sie das niemals wirklich verarbeitet hat.
Markus, der momentan seine eigenen Probleme hat, nimmt das alles nicht ernst. Er ist damit beschäftigt, die Kunstgalerie, die er und seine Frau auf Kosten des Schwiegervaters betreiben, am Leben zu erhalten und auch seine Ehe zu retten. Wer hat da schon Zeit für den Bruder, der eh nur ein Spinner ist? ...
Ich habe eine ganze Weile gebraucht, bis ich in den Roman hineinkam.
Es ist eine seltsame Konstellation, die Beziehung der Brüder zueinander. Markus, der sich immer für seinen Bruder Thomas verantwortlich fühlte, muss diesen über Jahre hinweg belügen, um dessen Psyche und Fiktion auf Roswitha nicht weiter zu belasten. Aber auch er kann das Thema Roswitha nicht ad acta legen, wenn auch aus anderen Gründen als Thomas.
Das ganze Maß von Markus Schuld kommt zum Ende zur Sprache.
In dem Buch geht es um die Beziehung der Brüder zueinander und dem gestörten Verhältnis zu Roswitha. Jeder der beiden verarbeitet das Verschwinden anders, aber ihr Lebensweg ist davon geprägt.
Ich weiß nicht wirklich, ob ich dieses Buch als Psychothriller bezeichnen würde, denn lange Zeit passiert nichts, was dieses Genre ausmacht. Erst nach der Hälfte findet man Elemente, die diese Bezeichnung verdienen. Die Geschichte plätschert anfangs ein wenig vor sich hin, ohne dass man als Leser eine Idee hat, wohin diese führen wird.
Die Protagonisten haben mich alle nicht überzeugt und ich möchte im realen Leben auch keinem von ihnen begegnen.
So ganz nebenbei gibt es noch eine kleine Nebenhandlung, in der eine Psychologin ihren Vater sucht und durch Markus hofft, diesen zu finden.
Die Geschichte hat mich nicht völlig überzeugt zurückgelassen und ich habe mich mit der Bewertung in diesem Fall sehr schwer getan. Die Bewertung würde ich zwischen 3 und 4 Sterne ansetzen, aber da wir keine halben Sterne vergeben, geht die Bewertung zugunsten des Angeklagten :-).
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Soviel kann ich jetzt schon verraten: es lohnt sich, ab und zu bei den österreichischen Nachbarn reinzulesen – selten hab ich ein Buch derart verschlungen wie “Kaltfront” von Manfred Koch. Und das, obwohl Psychothriller nicht mein Lieblingsgenre sind.
Layout 1 Auf alles war …
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Soviel kann ich jetzt schon verraten: es lohnt sich, ab und zu bei den österreichischen Nachbarn reinzulesen – selten hab ich ein Buch derart verschlungen wie “Kaltfront” von Manfred Koch. Und das, obwohl Psychothriller nicht mein Lieblingsgenre sind.
Layout 1 Auf alles war ich gefasst: auf einen Nerven zerfetzenden Plot, der mehr aufbauscht, als die eigentliche Handlung hergibt. Auch zahllose bluttriefende Splatter-Szenen hätten mich nicht überrascht. Mit was ich allerdings gar nicht gerechnet hatte, war dieses tiefsinnige und gleichzeitg fesselnd-faszinierende Spiel mit Schuld und Sühne. Doch ich hätte es wissen müssen: Nicht umsonst ist “Kaltfront” für den begeherten Friedrich-Glauser-Preis nominiert.
Statt plumpem Schaudern serviert Manfred Keller eine Milieustudie vom Feinsten, entwirrt sozusagen subtiles Karma im Zeitraffer. Manche sehen es eher wie Manfred Kellers Protagonist im Krankenzimmer: “Denn wenn schon das ganze Leben nur nach dem Zufallsprinzip abläuft, warum sollte dann ausgerechnet fürs Sterben eine Ausnahme gelten? Wir spielen alle bloß Roulette im Casino der Herren Leben & Tod. Und die lachen schallend über jeden, der behauptet, es gäbe einen Plan, ein sicheres System, mit dem man irgendwann auf der Seite der Gewinner steht. Manchmal gönnen sie uns aus einer Laune heraus einen kleinen Zwischenerfolg, eine kurze Glückssträhne, aber am Ende schauen wir immer durch die Finger. Und Gott ist nur der Croupier, der ungerührt die Kugel wirft und alle paar Minuten `Rien ne va plus` ruft. Die einzige Wahl, die einem bleibt: das Spiel vorzeitig zu beenden, freiwillig aussteigen. Aber was soll das bringen?Also weitermachen und schauen, wohin das alles führt.” Nichts anderes bleibt dem Leser übrig, denn einmal in der Geschichte drin, lässt einen das “dunkle Labyrinth aus Selbstbetrug und Obsessionen” einfach nicht mehr frei.
Die Story beginnt zwar dramatisch mit dem Suizidversuch einer jungen Frau und der Leser bleibt nicht im Unklaren: dieses Ereignis war der endgültige point of no return, den Hauptdarsteller Markus unter Lebensgefahr überschritten, vielmehr in einer eiskalten Nacht mit dem Auto schwungvoll überschlittert hat. Doch nach dem ersten Crash gleitet die Erregungskurve auf ein scheinbar ruhiges und alltägliches Niveau. Die Salzburger High Society geht in der Galerie von Markus und seiner Frau Claudia ein und aus. Zwar ist weder die Branche noch die Ehe seine ganz große Leidenschaft, doch Weinliebhaber Markus hat es sich in der Bussi-Bussi-Gesellschaft gemütlich eingerichtet, keine Frage. Einziger Ströfaktor ist sein Bruder Thomas, der sich zwar für den ganz großen Künstler hält, im Grunde aber nur eine ganz große Meise hat. Mit extremen Aktionen und bar jeglicher Vernunft jagt er seinen Mitmenschen und dem Leser regelmäßige Schauer über den Rücken und auch Galeristin Claudia fürchtet sich vor dem meist ungewaschenen, ständig provozierenden Schwager. Der einzige, der nachvollziehbar schier unerschöpfliche Geduld für den befremdlichen Spinner aufbringt ist sein Bruder Markus.
Und so wird der illustre Galeriebetrieb anfänglich nur durch Rückblenden unterbrochen: wir erfahren, wie sich die beiden Brüder in jungen Jahren nach dem Unfalltod ihrer Eltern durch die Liebe und das Leben schlagen mussten. Doch unter der bürgerlichen Fassage beginnt es zu brodeln. Damals wie heute. Und so schiebt sich das Unheil langsam, dafür um so dichter wie eine Kaltfront in die erzählerische Gegenwart, bevor das fulminante Crescendo für ein Finale sorgt, das so absolut nicht vorhersehbar ist und dennoch eine fast zwingende Logik erkennen lässt.
Nicht zuletzt ist Manfred Kellers Schreibe an vielen Stellen typisch österreichisch gefärbt – last but not least ein weiterer Grund, warum “Kaltfront” für mich ein literarischer Hochgenuss war. Von mir gibts volle Punktzahl plus Sternchen für diesen Psychothriller aus dem Molden Verlag.
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