Kamala Harris ist die erste Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten - und die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten für die US-Wahl im November 2024. Würde sie diese Wahl gewinnen, wäre sie die erste Präsidentin der USA.
Ihre Mutter aus Indien, ihr Vater aus Jamaika, beide zum Studieren in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten gekommen, beide in der Bürgerrechtsbewegung aktiv, und so bekommt Kamala Harris den Kampf für Gleichberechtigung vom ersten Tag an in die Wiege gelegt. Als Grenzgängerin zwischen der harten Realität der Schwarzen Communities und den linken Eliten Kaliforniens entwickelt sie früh ihr politisches Denken, ihr Engagement, ihren Ehrgeiz. Und mit einer Vision von Freiheit, Toleranz und Gerechtigkeit, tief geprägt von der afroamerikanischen Geschichte, macht sie sich an einen unvergleichlichen Aufstieg, der mehr als einmal an den Widersprüchen und Ungleichheiten eines Landes zu scheitern droht.
Marie-Astrid Langer, US-Korrespondentin der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ), gibt Einblick in die entscheidenden Momente auf dem Lebensweg von der Einwanderertochter zur mächtigsten Schwarzen Frau in Washington: »Kamala Harris hat in den letzten zwanzig Jahren eindrücklich bewiesen, dass sie gläserne Decken durchbrechen kann – und dass sie immer wieder für Überraschungen gut ist.«
Ihre Mutter aus Indien, ihr Vater aus Jamaika, beide zum Studieren in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten gekommen, beide in der Bürgerrechtsbewegung aktiv, und so bekommt Kamala Harris den Kampf für Gleichberechtigung vom ersten Tag an in die Wiege gelegt. Als Grenzgängerin zwischen der harten Realität der Schwarzen Communities und den linken Eliten Kaliforniens entwickelt sie früh ihr politisches Denken, ihr Engagement, ihren Ehrgeiz. Und mit einer Vision von Freiheit, Toleranz und Gerechtigkeit, tief geprägt von der afroamerikanischen Geschichte, macht sie sich an einen unvergleichlichen Aufstieg, der mehr als einmal an den Widersprüchen und Ungleichheiten eines Landes zu scheitern droht.
Marie-Astrid Langer, US-Korrespondentin der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ), gibt Einblick in die entscheidenden Momente auf dem Lebensweg von der Einwanderertochter zur mächtigsten Schwarzen Frau in Washington: »Kamala Harris hat in den letzten zwanzig Jahren eindrücklich bewiesen, dass sie gläserne Decken durchbrechen kann – und dass sie immer wieder für Überraschungen gut ist.«
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.10.2021Die Frau
an Bidens Seite
Marie-Astrid Langers kluge
Betrachtung über Kamala Harris
Über Monate war sie Amerikas Polit-Star und Medienliebling. Als Kamala Harris bei der Vereidigung als Vizepräsidentin am 20. Januar 2021, ein halbes Jahr nach ihrer Nominierung, mit einem knallblauen Washingtoner Himmel um die Wette strahlte, lasteten enorme Erwartungen und Hoffnungen auf der 56-Jährigen. Manche munkelten, sie würde dem 78-jährigen Joe Biden die Show stehlen. Längst hat sich die Begeisterung gelegt, in Washington herrscht nüchterner Politikalltag. Um Kamala Harris ist es ruhig geworden, man sieht sie ab und zu bei Auftritten ihres Chefs, meist als stumme Sekundantin. Biden hat ihr eher unangenehme Aufgaben zugeschoben, allen voran die Flüchtlingskrise an der Grenze zu Mexiko.
Insofern ist jetzt, ein knappes Jahr nach der Wahl und bei klarerer Sicht, ein guter Zeitpunkt für die Veröffentlichung eines Harris-Porträts. Und Marie-Astrid Langer, USA-Korrespondentin der Neuen Zürcher Zeitung, hat es an einem passenden Ort verfasst. Sie berichtet aus San Francisco und damit weit genug weg vom Washingtoner Gewusel und nahe genug an Harris’ einstigen Wirkungsstätten; schließlich hat diese einen Großteil ihres Lebens und ihrer Karriere in Kalifornien zugebracht.
Langer zeichnet den Aufstieg der Juristin und Politikerin chronologisch nach, von der Bezirksstaatsanwältin von San Francisco zur Justizministerin von Kalifornien (2011) und US-Senatorin der Demokratischen Partei (2017) bis zum jetzigen Amt. Die Journalistin ordnet die Dinge geschickt ein („In gewisser Weise ist Kamala Harris’ Familie so ungewöhnlich, wie es nur für Amerika typisch sein kann“), sie ist lang genug im Land, aber auch noch nicht zu lang, um richtig einschätzen zu können, wie viel Vorwissen bei nicht-amerikanischen Lesern voraussetzbar und welcher Zusammenhang erklärungsbedürftig ist („Ob man aus Berkeley oder Oakland kommt, ist, als ob man aus Berlin Marzahn oder Zehlendorf stammt“). Langer hat Harris’ Schule und Elternhaus abgeklappert und mit Wegbegleitern wie ihrem einstigen Wahlkampfmanager Brian Brokaw gesprochen. Bei all dem beweist sie ein feines Gespür für die Probleme, denen eine erfolgreiche, lange unverheiratete, kinderlose, dunkelhäutige „Karrierefrau“ auch im 21. Jahrhundert noch begegnen muss.
Es ist das dritte deutschsprachige Porträt. Kurz nach Amtsantritt waren bereits die Übersetzungen einer Biografie sowie Harris’ politischen Manifests erschienen, die jedoch nur in Teilen überzeugten. Beide sind hier Grundlage, neben etlichen Zeitungsartikeln, Podcasts, TV-Interviews, Universitäts-Websites und auch Posts in sozialen Medien. Langer macht daraus und aus ihrem eigenen Wissens- und Beobachtungsschatz eine lesenswerte Darstellung, die so gescheit analysiert wie kurzweilig geschrieben ist.
VIOLA SCHENZ
Marie-Astrid Langer: Kamala Harris – Ein Porträt. Suhrkamp-Verlag, Berlin 2021. 221 Seiten, 16 Euro.
E-Book: 13,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
an Bidens Seite
Marie-Astrid Langers kluge
Betrachtung über Kamala Harris
Über Monate war sie Amerikas Polit-Star und Medienliebling. Als Kamala Harris bei der Vereidigung als Vizepräsidentin am 20. Januar 2021, ein halbes Jahr nach ihrer Nominierung, mit einem knallblauen Washingtoner Himmel um die Wette strahlte, lasteten enorme Erwartungen und Hoffnungen auf der 56-Jährigen. Manche munkelten, sie würde dem 78-jährigen Joe Biden die Show stehlen. Längst hat sich die Begeisterung gelegt, in Washington herrscht nüchterner Politikalltag. Um Kamala Harris ist es ruhig geworden, man sieht sie ab und zu bei Auftritten ihres Chefs, meist als stumme Sekundantin. Biden hat ihr eher unangenehme Aufgaben zugeschoben, allen voran die Flüchtlingskrise an der Grenze zu Mexiko.
Insofern ist jetzt, ein knappes Jahr nach der Wahl und bei klarerer Sicht, ein guter Zeitpunkt für die Veröffentlichung eines Harris-Porträts. Und Marie-Astrid Langer, USA-Korrespondentin der Neuen Zürcher Zeitung, hat es an einem passenden Ort verfasst. Sie berichtet aus San Francisco und damit weit genug weg vom Washingtoner Gewusel und nahe genug an Harris’ einstigen Wirkungsstätten; schließlich hat diese einen Großteil ihres Lebens und ihrer Karriere in Kalifornien zugebracht.
Langer zeichnet den Aufstieg der Juristin und Politikerin chronologisch nach, von der Bezirksstaatsanwältin von San Francisco zur Justizministerin von Kalifornien (2011) und US-Senatorin der Demokratischen Partei (2017) bis zum jetzigen Amt. Die Journalistin ordnet die Dinge geschickt ein („In gewisser Weise ist Kamala Harris’ Familie so ungewöhnlich, wie es nur für Amerika typisch sein kann“), sie ist lang genug im Land, aber auch noch nicht zu lang, um richtig einschätzen zu können, wie viel Vorwissen bei nicht-amerikanischen Lesern voraussetzbar und welcher Zusammenhang erklärungsbedürftig ist („Ob man aus Berkeley oder Oakland kommt, ist, als ob man aus Berlin Marzahn oder Zehlendorf stammt“). Langer hat Harris’ Schule und Elternhaus abgeklappert und mit Wegbegleitern wie ihrem einstigen Wahlkampfmanager Brian Brokaw gesprochen. Bei all dem beweist sie ein feines Gespür für die Probleme, denen eine erfolgreiche, lange unverheiratete, kinderlose, dunkelhäutige „Karrierefrau“ auch im 21. Jahrhundert noch begegnen muss.
Es ist das dritte deutschsprachige Porträt. Kurz nach Amtsantritt waren bereits die Übersetzungen einer Biografie sowie Harris’ politischen Manifests erschienen, die jedoch nur in Teilen überzeugten. Beide sind hier Grundlage, neben etlichen Zeitungsartikeln, Podcasts, TV-Interviews, Universitäts-Websites und auch Posts in sozialen Medien. Langer macht daraus und aus ihrem eigenen Wissens- und Beobachtungsschatz eine lesenswerte Darstellung, die so gescheit analysiert wie kurzweilig geschrieben ist.
VIOLA SCHENZ
Marie-Astrid Langer: Kamala Harris – Ein Porträt. Suhrkamp-Verlag, Berlin 2021. 221 Seiten, 16 Euro.
E-Book: 13,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Viola Schenz scheint ein guter Zeitpunkt gekommen für Marie-Astrid Langers Biografie über die US-Vizepräsidentin. Etwas ernüchtert blickt die Rezensentin auf die Rolle von Kamala Harris im Politalltag. Langers auf Presseartikeln, Interviews mit Wegbegleitern und Websites basierendes Porträt der Politikerin überzeugt sie mit einer chronologischen Aufstiegsgeschichte der Juristin aus San Francisco, mit den nötigen Erläuterungen für das deutsche Publikum und mit Sinn für die Schwierigkeiten einer ledigen, schwarzen "Karrierefrau". Das Buch findet Schenz kurzweilig und in den Analysen klug.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Langer macht daraus und aus ihrem eigenen Wissens- und Beobachtungsschatz eine lesenswerte Darstellung, die so gescheit analysiert wie kurzweilig geschrieben ist.« Viola Schenz Süddeutsche Zeitung 20211025